Airbus
Keine Abwälzung der Krisenlasten auf unseren Rücken!
Weltweit sollen im Airbus-Konzern 15.000 von 90.000 Stellen der Stammbelegschaft gestrichen werden. In Deutschland geht es um 5.140 Arbeitsplätze.
Marco Wagner, Arbeitsdirektor von Airbus Deutschland, fordert von der Regierung eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von zwölf auf 24 Monate, das soll die Stellenstreichungen um 1.500 senken. Es sei jetzt „Solidarität“ zwischen Arbeitern und Kapital nötig, da das Kapital ja überhaupt nichts für die Krise könne. Die wahre Ursache ist die chronische Überakkumulation des Kapitals im internationalen Maßstab. So spekulieren Airbus und Boeing, dass sich alle 15 Jahre die Luftfahrt verdoppelt – ungeachtet der aufziehenden Umweltkatastrophe und der Endlichkeit des Luftraums.
Diese Überakkumulation kann nur durch Kapitalvernichtung in Wirtschaftskrisen „bereinigt“ werden: Bereits Mitte 2018 begann die aktuelle Weltwirtschafts- und Finanzkrise. Kennzeichen dafür in der Luftfahrtbranche: Rückgang der Flugzeugbestellung bei Airbus und Boeing ab 2017 um 41 Prozent! Die Corona-Krise hat diese Entwicklung sprunghaft verschärft – aber die Ursache liegt in der Profitwirtschaft!
Mit der Ankündigung von betriebsbedingten Kündigungen begeht der Vorstand einen Tabubruch. Sie führten ihre Versammlungen ungestört durch - mit Regierungsvertretern und Betriebsratsspitze. Sie unterbinden aber gleichzeitig Betriebs- und Vertrauensleuteversammlungen. Einen offensiven Arbeitskampf vorzubereiten, auszulösen und zu führen, das ist jetzt nötig. Offensive Forderungen sind gefragt: Mit der 30-Stunden-Woche – natürlich bei vollem Lohnausgleich – können bei Airbus weltweit 30.000 Arbeitsplätze geschaffen werden! Dafür brauchen wir unsere Gewerkschaft als Kampforganisation. Wir müssen für den konsequenten Kampf um jeden Arbeitsplatz aber auch für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht eintreten. Das wird in Deutschland bislang den Arbeitern vorenthalten!
Am Tor gab es interessante Gespräche. „Wir treten für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ein. So lassen sich bei Airbus Entlassungen verhindern!" Ein Kollege: „Das ist richtig! Und das Witzige ist, ich sage Dir das als „Sozi“ (d.h. Sozialdemokrat). Es gab auch Bedenken der Kollegen: "Wer soll das bezahlen?" "Das muss auf Kosten der Profite erkämpft werden". „Die Wirtschaftskrise entstand ja wegen Überfluss an Kapital, nicht weil zu wenig Geld da war.“ Ein Kollege: „Stimmt, die haben die Taschen voll!“ Der Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz: "Das ist für die Zukunft der Jugend wichtig, dafür darf kein Arbeitsplatz aufgegeben werden."
Der IG-Metall-Aktionstag am Mittwoch, 8. Juli, kann zum Protest gegen die Airbus-Pläne gut genutzt werden. Zur Überwindung der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus sind jedoch weitergehende revolutionäre Veränderungen erforderlich. Dazu muss die MLPD und ihr Jugendverband REBELL gestärkt werden!