Gelsenkirchen
AfD-Jugend: Antikommunistische Schmierfinken besudeln städtischen Gehweg
Etwas über drei Wochen steht die Gelsenkirchener Lenin-Statue gerade, da sticht die ersten Antikommunisten schon der Hafer.
Aus der geeinten antikommunistischen Front, deren Spektrum in Gelsenkirchen von schlagenden Neofaschisten über AfD, CDU, SPD bis hin zu den Grünen reicht, haben sich am vergangenen Sonntag die ersten Vertreter zu einer armseligen Aktion gegen den Gelsenkirchener Lenin zusammengefunden.
Etwa 15 - in feine Klamotten gewandete - Jugendliche posierten mit Lenin-Masken vor der Statue, entrollten ein Banner mit angeblichen Opferzahlen Lenins, gossen dann rote Farbe auf das Banner - und versauten dabei den städtischen Gehweg.
Mittlerweile feiert sich die AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" (JA) aus Arnsberg für diese krude Mischung aus Fake-News, Ressourcenverschwendung und Sachbeschädigung. Die "JA" gehört - genau wie der "Flügel" um den Faschisten Björn Höcke - zum faschistoiden bis faschistischen Spektrum der AfD. So nannte sich eine "JA"-Gruppe aus Sachsen-Anhalt in sozialen Netzwerken zeitweilig "Höckejugend" - in Anlehnung an die "Hitlerjugend" der Hitler-Faschisten.
Ist das das einzige Argument, das solche Leute vorzubringen haben? Sachbeschädigung, Fake-News und eine feige Lachnummer? Auf ihrem Transparent behaupten die antikommunistischen Schmierfinken, Lenin sei für 100 Millionen Tote verantwortlich! Das ist die höchste Opferzahl, die jemals behauptet wurde, und sie stimmt noch nicht mal im Ansatz. Schöpfer dieses Blödsinns ist der Autor des "Schwarzbuchs des Kommunismus", Stéphane Courtois. Die Zahl kommt zusammen, wenn man sämtliche Toten, die es in der UdSSR je gegeben hat - einschließlich denen des Zweiten Weltkriegs - zusammenzählt und Lenin in die Schuhe schiebt. Nicht umsonst distanzieren sich seit Jahren nicht wenige Historiker von Courtois' Machwerk - und beileibe nicht nur linke oder fortschrittlich eingestellte Akademiker.
Was das mit roter Farbe beschmierte Banner angeht: Was die "JA" mit ihren eigenen Bettlaken anstellt, ist ihre Sache. Dass sie dabei aber vor der Horster Mitte in Gelsenkirchen frech Lügen verbreitet, ist nicht zu tolerieren. Nicht zuletzt trifft die Sauerei auf dem Gehweg - die die Rechtsaußen-Jugend sich nicht entblödet, auch noch im Bild festzuhalten und ins Internet zu stellen, damit auch wirklich nachvollziehbar ist, wer nachher die Rechnung für die Grundreinigung bezahlen muss - nicht die MLPD. Geschädigter ist die Stadt Gelsenkirchen. Der Bürgersteig ist städtisches Gelände. So geht die AfD-Jugend also mit den Steuergeldern der Massen um. Nichts desto trotz haben sich sofort Genossen der MLPD hingestellt, und haben die Farbe - soweit möglich - wieder weggeputzt, damit die städtische Straßenreinigung nicht mehr Arbeit hat. Also auch hier: Thema verfehlt, liebe Antikommunisten.
Last but not least: Wenn man möglichst unauffällig von einem Tatort verschwinden will, sollte man nicht teilweise maskiert und in einer großen Gruppe durch den angrenzenden Park laufen. Auch die Autos direkt gegenüber der Stelle, wo man gerade eine Sachbeschädigung durchgeführt hat, zu parken, zeugt nicht unbedingt von Cleverness. Auffälliger geht es eigentlich kaum. Entsprechend sind Eure Autos und Nummernschilder jetzt bekannt und der Polizei mitgeteilt worden. Selbstverständlich wurde Strafanzeige gestellt. Und da kommt so einiges zusammen...
Fazit: Der erste Angriff auf die Gelsenkirchener Lenin-Statue war ein voller Schuss ins Knie der Täterinnen und Täter. Gib Antikommunismus keine Chance!