Darmstadt

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Wasser aus dem Hessischen Ried

Aus dem Wasserhahn von etwa 2 Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet fließt Grundwasser auch aus dem hessischen Ried (Sandboden) westlich von Darmstadt.

Korrespondenz

Nach einem aktuellen TV-Bericht bekam der Chemie- und Pharmakonzern Merck - DAX-Konzern mit 10.000 Beschäftigten - aus Darmstadt 2019 die 15-jährige Verlängerung der Erlaubnis zur Einleitung seiner Abwässer in den Darmbach / Landgraben / Schwarzbach bis in den Rhein. Darmstadt hat – was das Wasser betrifft - die beiden Besonderheiten: Stadt, nicht an einem Fluss - in einer der Regen-ärmsten Regionen Deutschlands.

 

Folgendes sind Fakten dazu:

  • Das Versorgungsunternehmen Hessenwasser hat – so wurde 2016 bereits berichtet - 9 von 11 Brunnen des Wasserwerks Dornheim schließen müssen – wegen eines Abbauproduktes aus der Vitamin C-Produktion von Merck (Dikegulac). Die Brunnen sind 60 oder 80 m tief und Dornheim ist knapp 15 km von Merck entfernt.
  • Ein Landwirt in der Nähe dort im Ried musste voriges Jahr seine Spinaternte vernichten, weil er den Spinat mit Grundwasser gewässert und so kontaminiert hatte.
  • Die Einleitung von Dikegulac wurde 1999 eingestellt – das zeigt, die Belastung wird noch über viele weitere Jahrzehnte bestehen. Dikegulac ist in der EU ein verbotenes Pflanzen-Spritzmittel.
  • In einem Brunnen bei Dornheim waren Mikro-Verunreinigungen von über 200 Molekülen/Spurenstoffen gefunden worden, die der Produktion von Merck zuzuordnen waren. Nur Merck weiß wohl, was eingeleitet wird. Merck sagt bisher nichts zur Zusammensetzung der eingeleiteten Stoffe und zu einer möglichen Gefährdung der Gesundheit.
  • Das hessische Umweltministerium hat die Linie: „Nur an wenigen Stellen sind gesundheitliche Orientierungswerte überschritten“.
  • Merck leitet nicht nur Abwasser in die regionalen Bäche, sondern pumpt in der Umgebung von Darmstadt auch große Mengen an Wasser für die Produktion aus dem Untergrund heraus. Viele führen das erschreckend sichtbare Sterben vieler Bäume im Darmstädter „Westwald“ unter Anderem darauf zurück.