München
"Arbeitskreis Aktiv gegen rechts" in ver.di solidarisch mit Angeklagten
Am 21. Juli fand in München eine Pressekonferenz zum "Tag X", dem Tag der Urteilsverkündung im TKP-/ML-Prozess, am kommen Dienstag statt.
Rote Fahne News dokumentiert Auszüge aus dem Statement der Vertreterin des AK gegen rechts in ver.di München.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor über fünf Jahren wurden 10 Kolleginnen und Kollegen inhaftiert und ins Gefängnis gebracht –„Untersuchungshaft“ heißt dafür das verharmlosende Wort. Der Prozess gegen sie dauert inzwischen unglaubliche vier Jahre, jetzt soll am 28. Juli das Urteil gesprochen werden. Über die Hintergründe dieses Skandalprozesses legen wir Euch eine Information der Roten Hilfe bei. Es sind Kolleginnen und Kollegen wie wir auch. Banu, die einzige Frau auf der Anklagebank, ist ver.di-Mitglied und aktiv im Migrationsausschuss von ver.di Mittelfranken und ver.di Bayern. Gegen sie und alle anderen gibt es keinen Tatvorwurf, es ist allein ihre kommunistische Gesinnung, wegen der sie auf die Anklagebank gesetzt wurden. Im März 2017 haben wir mit einer Informationsveranstaltung hier im großen Saal einen Schritt der Solidarität gemacht.
Aus der Antwort von Dr. Banu Büyükavci (damals in Haft):
Ich möchte meinen Dank aussprechen, dass ihr Eure Unterstützung und Solidarität gezeigt habt. Ihr könnt nicht ahnen, welche Widerstandskraft mir das verleiht. ... Die rassistischen Morde und Angriffe sowohl in Deutschland als auch in der ganzen Welt sind keine Einzelfälle, sondern eine strukturelle und gezielte Politik der Herrschenden. Diejenigen, die sich dagegen wehren und dagegen kämpfen, wie ihr, kämpfen für die Rechte der Menschen. Deswegen ist Eure Arbeit „Aktiv gegen rechts“ sehr wichtig. Durch meine Arbeit im Migrationsausschuss in ver.di habe ich viel gelernt und viele Erfahrungen erworben. Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit Euch nach meiner Entlassung. Ich bin eingesperrt, aber ich habe mich zu keinem Zeitpunkt alleine gefühlt. Alle meine GenossInnen, meine KollegInnen und FreundInnen und meine Familie, also Ihr, seid immer an unserer Seite gewesen."
Aufruf zu Kundgebung und Demo am 28. Juli mit zahlreichen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern