Lenin-Statue

Lenin-Statue

"Das macht mich schon ein wenig stolz"

Käthe Bernstein, IG-Metallerin und ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Fa. Sidler in Tübingen, war zur feierlichen Enthüllung der Lenin-Statue eingeladen und bedankte sich: "Das macht mich schon ein wenig stolz. Ich wäre gerne dabei, aber mein Gesundheitszustand bremst mich aus."

Grußwort von Käthe Bernstein

Ich bin in Berlin geboren und im Ostteil der Stadt groß geworden. Dieses Land hat mich geprägt und geformt. Wer durch Ost-Berlin geht, sieht Marx, Engels und Lenin, aber hier ist tote Hose. In Berlin-Treptow gibt es ein großes Kriegerdenkmal, wo der Roten Armee gedacht wird, die uns vom Hitler-Faschismus befreit hat, das hier wohl kaum einer kennt.

 

Später im Westen habe ich bei der Firma Sidler, einer Zulieferfirma für Autozubehör in Tübingen, 30 Jahre gearbeitet. Davon war ich 12 Jahre Betriebsratsvorsitzende.

 

Beim Kampf um die 35-Stunden-Woche waren wir als einziger Betrieb im Südwesten sieben Wochen ausgesperrt. Wir bekamen keinen Pfennig Geld, weil wir kein Streikbezirk waren. Diese Erfahrung war für mich Anlass, Kollegen für die IG Metall zu gewinnen und einen Vertrauenskörper im Betrieb aufzubauen. Erfolgreich führten wir Kämpfe - auch vor dem Arbeitsgericht - wegen Nichtübernahme der Zeitverträgler und Leiharbeiter.

 

Marx und Lenin sind für mich Vorbilder. Für mich ist der Sozialismus die einzige Alternative zum Kapitalismus. Das fällt uns nicht in den Schoß, dafür müssen wir kämpfen! Deshalb Gib Antikommunismus keine Chance

 

Ich wünsche euch eine schöne Feier!
Mit solidarischen Grüßen
Käthe Bernstein