Südafrika

Südafrika

Selbständiger Streik bei VW in Südafrika

Am Freitag, dem 17. Juli 2020, haben Arbeiterinnen und Arbeiter im VW-Werk in Nelson Mandela Bay selbständig gestreikt.

Korrespondenz

Sie waren mit Sicherheitsmasken von ihrem Arbeitsplatz vor das Werk gezogen und haben dabei Kampflieder gesungen. Die Kolleginnen und Kollegen beschuldigen VW, ihr Leben in Gefahr zu bringen. So sollten Kollegen, die zuhause auf Testergebnisse warteten, von Vorgesetzten wieder zurück an die Arbeit gerufen werden, obwohl nicht sicher war, ob sie mit Covid-19 infiziert waren.

 

In der südafrikanische Öffentlichkeit lässt sich VW für die finanzielle Unterstützung einer Testkampagne gegen Covid-19 und für die Errichtung und Ausstattung einer großen Station für die Aufnahme zusätzlicher Covid-19 Patienten feiern. Doch in der Produktion geht der Profit vor die Gesundheit. Mit ihrem Streik protestierten die Kolleginnen und Kollegen auch gegen ausstehende Zahlungen aus der Arbeitslosenversicherung für Mai, als der Betrieb stand. Das Arbeitslosengeld während des „Corona-Lockdown“ beträgt zwischen 38 und 60 Prozent des Gehalts, mindestens 3500 Rand (183 Euro) und höchstens 6730 Rand (352 Euro). Der dritte Grund für den Streik sind Befürchtungen der Kolleginnen und Kollegen, dass VW die Produktion von drei Schichten auf zwei reduzieren will. VW hat sich bereit erklärt, mit der Gewerkschaft NUMSA zu verhandeln. Seit Montag Mittag läuft die Produktion wieder.