Wesseling (bei Köln)
Shell Wesseling: Erneut massive Boden-und Grundwasserverseuchung
Bis zu 450.000 Liter Öl sind in Wesseling auf dem Gelände der Shell-Raffinerie durch ein Leck in einer unterirdisch verlaufenden Leitung ins Grundwsser gesickert.
„Dies ist eine Katastrophe für unsere unterirdischen Wasservorräte mit nicht absehbaren Auswirkungen für mehrere Millionen Kubikmeter Grundwasser“, so Paul Kröfges, Wasserexperte vom BUND. Das Öl muss bereits vor August 2019 ins Erdreich eingetreten sein – aber die Öffentlichkeit wurde nicht informiert.
Bereits 2012 verursachte Shell durch Lecks in Leitungen eine lokale Umweltkatastrophe – damals floss vier Wochen lang unentdeckt Kerosin ins Erdreich, zusammen 1 Million Liter – und verseuchte 9.400 qm Grundwasserfläche. Bis heute ist ein Großteil des Kerosins im Boden, da es sich nur zu kleinen Teilen abpumpen ließ. Es soll nun über einen Zeitraum von 25 Jahren von Bakterien zersetzt werden. Ob das folgenlos gelingt, ist aber fraglich.
Schon 2012 war offenbar, dass die Ursache in einem völlig überalterten, nicht engmaschig geprüften und gewarteten unterirdischen Leitungssystem lag. Die betroffene Leitung war 60 Jahre alt gewesen. Genau wie die jetzt betroffene Ölleitung!
Es liegt auf der Hand, dass Shell zu Lasten der Bevölkerung sich die teuren Kontroll- bzw. Erneuerungsmaßnahmen spart. Das allein wäre Skandal genug. Getopt wird er aber durch das anscheinend systematische Wegschauen und Verharmlosen der Kontrollbehörde, der Bezirksregierung Köln. Sie wusste durch einen Gutachterbericht von dem Leck, ordnete aber keinerlei Maßnahmen an. Erst jetzt, nachdem der Fall öffentlich wurde, verfügte sie ein Sicherungskonzept, verzichtet aber auf Kontrolle – Shell muss lediglich die Bezirksregierung informieren. Bereits 2012 war es so, dass die Bezirksregierung der Verharmlosung und Vertuschung lange tatenlos zusah.
Für die Politiker in Köln und Wessseling ist das „unfassbar“. Für die MLPD ist es ein weiterer praktischer Beweis, dass die Monopole sich den Staatsapparat vollständig untergeordnet, beide aufs Engste verflochten sind und der Staatsapparat Dienstleister der Monopole ist. Hier liegt die Verantwortung der Profitwirtschaft für Umweltkatastrophen klar auf der Hand!