Landesarbeitsgerichts-Urteil Stuttgart

Landesarbeitsgerichts-Urteil Stuttgart

Der Kampf um die Wiedereinstellung des gekündigten Kollegen geht weiter!

Für Mesut Dikme, der nach 21 Jahren von Daimler in Untertürkheim fristlos entlassen wurde und jetzt schauen muss, wie er seine sechsköpfige Familie ernähren kann, ist die Abweisung der Revision, die er gegen ein erstinstanzliches Urteil eingelegt hatte hart.¹

Von wb

Auch wenn der Prozess vor dem Landesarbeitsgericht in Stuttgart seitens des Richters „fairer“ geführt wirkte, bestätigte dieser doch das Urteil des Arbeitsgerichts. Er anerkannte zwar verschiedene Einwände Mesut Dikmes und seines Anwalts, wollte jedoch keine erneute Beweisaufnahme haben. Damit blieb es bei den „Tätlichkeiten“ des Kollegen gegenüber seinem Systemführer als Kündigungsgrund. Und das obwohl die von Daimler benannten Zeugen das nicht oder nur eingeschränkt bezeugen konnten.

 

Dabei haben Mesut Dikme und sein Anwalt beim LAG-Prozess deutlich gemacht, dass er für den Meister ein rotes Tuch war, weil er mehrfach auf die Einhaltung der Arbeitsschutz-Vorschriften pochte und die Ungleichbehandlung kritisierte. Daimler darf mit der Kündigung nicht durchkommen, um den geplanten Personalabbau durchzusetzen und alle Kollegen einzuschüchtern!

 

Dass es Daimler ums grundsätzlich Politische geht, bestätigte der Anwalt des Unternehmerverbands Südwestmetall. Weil Mesut Dikme selbstbewusst um die Wahrheit und seine Rechte kämpft, sei er zu „keinerlei Einsicht fähig“. Die Kündigung sei notwendig, weil sein Verhalten die Autorität der Vorgesetzten vor den Kollegen untergrabe. Nur gut, dass Mesut Dikme das letzte Wort hatte: „Bei Daimler geht es immer um den Profit! Aber wir sind keine Sklaven!“

 

Auch wenn die Revision vor dem Bundesarbeitsgericht nicht zugelassen ist, wird Mesut Dikme mit Unterstützung des Solikreises genau dies versuchen. Schon jetzt hat die Öffentlichkeitsarbeit die eigentlich politische Kündigung im Werk bekannt gemacht. So sind 25 Kolleginnen und Kollegen von Daimler und anderen Betrieben, sowie Interessierte zum Prozess und zu der zuvor stattgefundenen Kundgebung vor dem LAG gekommen. Soli-Glückwünsche bekam Mesut Dikme auch von Nissan-Kollegen aus Spanien und Smart-Arbeitern aus dem französischen Hambach, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Sorgen wir dafür, dass die Solidarität gewinnt!