Gelsenkirchen
Eifriges Feilschen bei guter Stimmung auf dem Flohmarkt an der Horster Mitte
"Endlich ist mal wieder was los, wo man Leute treffen kann.“ „Schön, dass Ihr das anbietet. Das ist endlich mal wieder ein Spaß nach der langen Pause.“ "Ich habe den Keller entrümpelt und bin jetzt echt froh, dass ich die Möglichkeit habe, die Sachen noch mit kleinem Gewinn zu verkaufen.“
Das und ähnliche Aussagen konnte man heute rund um den Gelsenkirchener Lenin an der Horster Mitte hören.
Der Flohmarkt an der Horster Mitte war ein Versuch, das gesellschaftliche Leben nach der zeitweilig heruntergefahrenen Produktion durch Corona, das bekanntermaßen mit vielen Einschränkungen verbunden war, im Gelsenkirchener Stadtteil Horst wieder anzukurbeln. Und es lässt sich schon jetzt – kurz vor 13 Uhr - sagen: Er ist geglückt!
Zwischen 50 und 70 Stände haben ihre Betreiberinnen und Betreiber auf dem weitläufigen Gelände und im Hof der Horster Mitte aufgebaut. Von gut erhaltenen Skiern über vielfältige Klamotten, Spielsachen, nicht zerlesene Bücher, CDs und DVDs reicht das Angebot.
Darunter sind auch Stände, die es in sich haben. So vertreibt die Internationalismusabteilung der MLPD schöne Dinge aus vielen Ländern. Das Willi-Dickhut- Museum wartet mit einem spannenden Antiquariat auf. Darunter sind viele Bücher von Willi Dickhut, Stefan Engel, Ausgaben der theoretischen Reihe der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG, und ein reichhaltiges Angebot aus dem Verlag Neuer Weg.
Der Ruhrchor hat an seinem Stand unter anderem CDs von eigenen Auftritten. Ein aus Syrien stammender palästinensischer Künstler, der nun in Gelsenkirchen lebt, macht mit seinen einfühlsamen, starken politischen Gemälden, die er auf Tassen und auf T-Shirts gedruckt verkauft, bzw. mit politischen Holzkunstarbeiten, auf die Lage seines Volkes unter der zionistischen Besatzung aufmerksam.
Kurz. Es ist viel geboten und es wechselt viel die Besitzerin und den Besitzer. Dabei wird eifrig gefeilscht und das eine oder andere Schnäppchen wird gemacht. Dazu gibt es knusprige, köstlich gewürzte Brathähnchen aus der „Broiler-Schmiede“, Crèpes beim Jugendverband REBELL und echte Thüringer Bratwurst. An Kaffee und Kuchen wurde natürlich auch gedacht.
Das alles funktioniert unter Corona-Schutzbedingungen problemlos: So sorgt ein sorgsam ausgeklügeltes Einbahstraßen-System dafür, dass sich nirgendwo Gedränge bildet. Die Stände stehen alle im fest abgemessenen Abstand zueinander und trotz Maskenpflicht ist die Freude an dem tollen Event überall zu spüren.
Lenin schaut dem bunten Treiben milde lächelnd und ein wenig erstaunt zu. Im Russland seiner Zeit und in der Sowjetunion gab es solche Trödelmärkte nicht. Jemand legte ihm duftenden Lavendel auf den Arm ...