Oberhausen
Kampf um jeden Arbeitsplatz bei MAN Energy-Solutions
3000 Kollegen sollen bei der VW-Tochtergesellschaft MAN Energy Solutions in Deutschland entlassen werden, 150 in Hamburg, 420 in Berlin, 1800 in Augsburg, 526 in Oberhausen, ein Schock für die Kollegen und ihre Familien.¹
Warum wurde das den Kollegen erst mitten in den Sommerferien, wenn viele verreist sind, mitgeteilt? Offensichtlich ist die Geschäftsleitung in Sorge vor der Entwicklung des notwendigen Kampfs um jeden Arbeitsplatz.
2016 hatte die Frühschicht bei MAN sofort gestreikt, als der Plan der Geschäftsleitung, 330 Arbeitsplätze in Oberhausen zu vernichten, veröffentlicht wurde. Kollegen und IG-Metall-Vertrauensleute führten in Hamburg, Berlin, Augsburg, Oberhausen gleichzeitig einen Aktionstag durch, Solidarität aus der ganzen Stadt beherrschte wochenlang die Presse. Modellschreinerei und Packaging konnten damals erhalten werden, etwa 200 Kollegen unterschrieben später nach und nach Auflösungsverträge mit zum Teil sechsstelligen Abfindungen.
VW beabsichtigt seit seiner mehrheitlichen Übernahme von MAN den Verkauf von MAN Energy Solutions (früher Diesel & Turbo). Dafür sollen nun 526 Arbeitsplätze für immer vernichtet und die restlichen Kollegen stärker ausgebeutet werden, nur um einen höheren Verkaufspreis zu erzielen? Und das wird dann noch von VW/MAN als „Zukunftsprogramm“ verkauft. Was ist mit unserer Existenz und der unserer Kinder? Kampf um jeden Arbeitsplatz auf Kosten der Profite!
Das Gerede in den Medien, dass VW „selbst schwierige Zeiten“ durch Corona-Krise und Energiewende habe, soll von der Wahrheit ablenken: Schon Mitte 2018 hat die bisher tiefste Weltwirtschafts- und Finanzkrise mit Umsatzeinbrüchen in zahlreichen Konzernen begonnen. Inzwischen ist es in verschiedenen Ländern in Wechselwirkung mit der Corona-Krise zu einer beschleunigten Tendenz einer gesamtgesellschaftlichen Krise gekommen. In vielen Ländern protestieren die Menschen mit Streiks oder Demonstrationen gegen die Abwälzung der Krisenlasten. Keine Abwälzung der Krisenlasten auf uns Arbeiter und Angestellte!
Am Mittag des 23. Juli nun die Radiomeldung, dass „der Betriebsrat in einer partnerschaftlichen Atmosphäre mit der Geschäftsleitung verhandelt“. Eine solche „Partnerschaft“ im Interesse der Arbeiter gibt es nicht. Die Konzerne wollen den Maximalprofit, die Arbeiter sollen dafür bluten. Ziel der Verhandlung soll sein, „mit Hilfe der Mitbestimmung und der Politik das Schlimmste zu verhindern“²
Nur organisiert können wir unsere Interessen gegen das Vorhaben der Geschäftsführung und ihrer Handlanger durchsetzen. Organisiert, das heißt in der Gewerkschaft, im Internationalistischen Bündnis, in der Arbeiterpartei MLPD. Wir brauchen keine IG Metall, die „partnerschaftlich“ „das Schlimmste verhindert“, sondern eine Gewerkschaft als harte und unbestechliche Kampforganisation. Doch dazu müssen wir sie im Kampf gegen das Co-Management – gerade bei VW – selber machen.
Weg mit dem sogenannten „Zukunftsprogramm“ von VW/MAN!
Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Profite!
Wir brauchen ein vollständiges, allseitiges gesetzliches Streikrecht!
Gemeinsam sind wir stark!