Antifaschismus

Antifaschismus

Rebellischer Ausflug zur „NS-Ordensburg“ in Vogelsang

Mitglieder des Jugendverbands REBELL aus Köln, Bonn und Düsseldorf, machten am 26. Juli zusammen mit Freunden aus der MLPD einen Ausflug zur „NS-Ordensburg“ nach Vogelsang. Der Ausflug war Teil der rebellischen Freizeit, die örtlich als Ersatz für das Sommercamp stattfindet, das leider wegen Corona abgesagt werden musste.

Korrespondenz
Rebellischer Ausflug zur „NS-Ordensburg“ in Vogelsang
Die jungen Antifaschistinnen und Antifaschisten auf der "Ordensburg" (rf-foto)

Um die 25 Leute machten sich auf, zum größte Gebäudekomplex des Hitler-Faschismus. Die "Ordensburg" war 1936 bis 1939 „Elitebildungszentrum“ für die brutale Ideologie des Hitler-Faschismus. Bei einer gebuchten Führung über das Gelände erfuhren wir unter anderem, dass die beschlagnahmten Gelder der durch Hitler verbotenen Gewerkschaften benutzt wurden, um diesen größenwahnsinnigen Gebäudekomplex zu bauen.

 

Die Klassengesellschaft und vor allem der Hitler-Faschismus funktionierte nur durch das Elite-Denken. Das kam besonders bei der Architektur des Gebäudekomplexes zum Ausdruck. Beispielsweise war die Veranda extra mit einer niedrigen Decke gebaut, damit sich die Männer größer und somit überlegen fühlten. Die Führung der Gedenkstätte sahen wir aber auch kritisch. Zum Beispiel, dass kritiklos Begriffe wie „Nationalsozialistische Arbeiterpartei“ mehrfach verwendet wurden, obwohl der Hitler-Faschismus weder sozialistisch noch für die Interessen der Arbeiter war.

 

Im Sozialismus wird es breiteste Demokratie für die Massen geben, dafür müssen Menschen wie Hitler unterdrückt werden. Die bürgerliche Demokratie ist natürlich kein Faschismus, doch die deutsche Regierung ist beteiligt an der Zusammenarbeit mit faschistischen Regimen, wie dem in der Türkei oder dem im Iran, und sie verfolgt eine menschenverachtende Flüchtlingspolitik mit Abschiebungen und der Abschottung Europas.

 

Außerdem kritisierten wir, dass einseitig über die Zustimmung von Teilen der Bevölkerung über den Wohlstand, den der Bau der „NS-Ordensburg“ brachte, berichtet wurde, anstatt auch zu erwähnen, welcher Widerstand auch von Bauern und der Bevölkerung aus der Eifel organisiert wurde. So haben Bauern auch politisch Verfolgte über die Eifel nach Belgien geschleust. Nach unserem Picknick und einer Auswertungs- und Diskussionsrunde gedachten wir mit dem Lied „Moorsoldaten“ dem Widerstand und den Opfern des Hitler-Faschismus.