Brasilien

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Streik der Renault-Belegschaft geht heute in den 10. Tag

Am gestrigen Donnerstag fanden landesweit in mehreren Städten solidarische Protestaktionen von anderen Gewerkschaften statt. Viele andere Metallarbeiter-Gruppen unterstützen den Kampf der Kollegen und ihrer Familien - symbolisch vor diversen Renault-Niederlassungen im ganzen Land.

Korrespondenz

Renault weigert sich immer noch, mit der Gewerkschaft Sindmetal (von Força Sindical) zu verhandeln. Im Gegenteil. Die Geschäftsleitung verschärft die Gangart. Jetzt kam raus, dass 40% der 747 Entlassenen aus gesundheitlichen Gründen entlassen werden sollen, und das in der Corona-Pandemie! Brasilien hat immer noch nicht den Höhepunkt der Pandemie erreicht. 90.000 Tote und 2,5 Mio Infiziert, das sind normalerweise Zahlen aus einem Bürgerkriegsgebiet. Auch die Familien beteiligten sich am Donnerstags-Protest.

 

Im Bundestaat Paraná, wo das Werk liegt, haben Firmen wie Renault u.a. über 12 Md. R$ (2,5 Md. €) an staatlicher Unterstützung erhalten. „Es scheint, dass es eine neue Werkleitung ist, die die Stärke der Arbeiter misst, aber auf die schlimmste Weise. In diesem Moment setzen sie die Arbeiter der Pandemie aus, und der Entlassung. Sie schicken diejenigen, die sich in ärztlicher Behandlung befinden, weg. Es ist absurd“, so der Präsident von Força Sindical, Miguel Torres.

 

Neu ist in Brasilien, dass sich Anzeichen einer gewerkschaftlichen Neuorientierung ausgehend von der Basis entwickelt, die die Solidarität organisiert. Nicht nur unter den Metallarbeitern: Der Streik der Metro-Angestellten in São Paulo wird von vielen Menschen unterstützt. Die Banken Santander und Bradesco wollen entlassen ... Die faschistoide Bolsonaro-Regierung will diese Entlassungen per Gesetz erleichtern - das sind also auch sehr politisierte Proteste; v.a. auch die Proteste der Kollegen der Gesundheitsbereiche für die ständigen Tests aller dort Beschäftigten.

 

Die staatliche Post & Petrobras sollen privatisiert werden. Auch dort immer wieder Proteste … Die Metallarbeiter bei Ford in Camaçari / Bahia haben vorige Woche gegen geplante Entlassungen und Lohnkürzungen protestiert. Die CUT plant deswegen für den 7. August einen „Nationalen Tag des Kampfes für demokratische Rechte, Gesundheit und Arbeitsplätze“ zusammen mit anderen Gewerkschaftszentralen.

 

IndustriALL und Gewerkschafter aus Frankreich und USA schickten Solidarische Grüße.