Nach Explosion in Beirut
Dramatische Folgen - Solidarität und Anteilnahme entwickelt sich
Durch die Explosion von 2750 Tonnen Ammoniumnitrat im Hafen in Beirut starben bisher 135 Menschen, über 5000 sind verletzt, 300.000 Menschen sind obdachlos geworden und die Hälfte Beiruts ist zerstört.
Das Elektrizitätswerk wurde zerstört, genauso wie ein zentraler Getreidespeicher. Die Krankenhäuser sind völlig überfüllt, zumal bereits zuvor das öffentliche Gesundheitswesen marode war. Die Folgen für die Menschen sind in jeder Hinsicht katastrophal und dramatisch.
Der Libanon steckt in der größten Wirtschafts- und Schuldenkrise seiner Geschichte. Ca. 60 Prozent der 6 Millionen Einwohner sind arbeitslos und es drohte bereits eine Hungerkatastrophe, was sich jetzt verschärft. Zudem hat sich die Corona-Pandemie in der letzten Zeit wieder verstärkt ausgebreitet.
Die Ursache dieser riesigen Explosion ist noch nicht geklärt. Auf jeden Fall spielt der unverantwortliche Umgang der korrupten libanesischen Regierung mit Ammoniumnitrat eine zentrale Rolle. Die Chemikalie soll eine Sprengkraft von etwa einem Zehntel der Hiroshima-Atombombe entfaltet haben. Ob ein gezielter Terror-Anschlag eine Rolle spielte oder gar israelisches Militär die Lagerhalle bombardierte, wie es in verschiedenen Berichten heißt, ist noch nicht geklärt..
MLPD und Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organiationen (ICOR) erklärten ihre Anteilnahme und Solidarität mit dem libanesischen Volk. Sie nehmen Kontakt auf mit revolutionären Organisation dort.
Statements aus Beirut und Umgebung
Der Politische Vorstand der Kommunistischen Partei Libanons erklärt:
„Wir rufen auch zu Blutspenden in den Kliniken des Roten Kreuzes, in Krankenhäusern, Sozial- und Hilfseinrichtungen und dort, wo sie benötigt werden, auf. Und wir rufen dazu auf, bereit zu sein, sich an allen Aufgaben der Freiwilligenarbeit und der sozialen Unterstützung zu beteiligen, die von uns allen verlangt werden - unter Berücksichtigung der Sicherheitsverfahren und unter Tragen von Masken.“
Die Partei hatte bereits den gestrigen Mittwoch „zu einem Tag der humanitären Solidarität mit den geschädigten Menschen und der sozialen Solidarität mit den Landsleuten“ erklärt. Sie ruft dazu auf, „alle verfügbaren Mittel ein(zusetzen), um die Folgen der geschehenen Katastrophe zu bewältigen".
Die Partei fordert eine rasche und transparente Untersuchung, um die Wahrheit über die Geschehnisse zu enthüllen und die Verantwortlichen für diese nationale Katastrophe zu ermitteln.
Die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) erklärte ihre "echte Solidarität mit dem brüderlichen libanesischen Volk":
Sie weist darauf hin: "Der Libanon, die Region und die Welt sind von wirtschaftlichen, politischen und epidemischen Krisen betroffen." Sie erklärt "ihr Vertrauen in den Willen des brüderlichen libanesischen Volkes, den sie stärker als alle Widrigkeiten erlebt" hat.
Solidarität und Anteilnahme
Im Brief von Gabi Fechtner, der Parteivorsitzenden der MLPD, an revolutionäre Organisationen in Beirut heißt es u.a.:
„Liebe Genossinnen und Genossen, mit Bestürzung haben wir in Deutschland von der Explosionskatastrophe in Beirut gehört. Ich möchte Euch und dem libanesischen Volk die herzliche Anteilnahme und Solidarität unserer ganzen Partei und ihres Jugendverbands REBELL überbringen.
Wie geht es Eurer Organisation? Wie geht es den Genossinnen und Genossen? Kann man Euch unterstützen? Was sind Eure Forderungen, Anliegen und was ist Eure Meinung zu den Hintergründen dieser Explosion? ... Wir lesen viel über das furchtbare Leid und Elend, erhalten aber auch ermutigende Berichte über die Selbsthilfe der Massen in Beirut, mit freiwilligen Aufräumkommandos, selbstorganisierter Hilfe für Ältere und Verletzte.
Die Explosionskatastrophe trifft euer Land extrem hart. (…) Gleichzeitig waren wir im letzten Jahr Zeuge der ermutigenden, nationale Grenzen überschreitenden Massenproteste und der Massenrebellion gegen die korrupte und volksfeindliche Regierung und Elite. Dem Kampf um Befreiung, für Arbeit, Freiheit, Frieden, echten Sozialismus wird jetzt erst recht die Zukunft gehören.“
Aus der ICOR wurde geschrieben:
„Im Namen der Hauptkoordinatorin der ICOR, Monika Gärtner-Engel ... sprechen wir den Familien und Freunden der Getöteten der Explosion im Hafen von Beirut unser herzliches Beileid aus. … Die Bevölkerung des Libanon, schon durch die desaströse wirtschaftliche Lage, die Corona-Pandemie in der zweiten Welle schwer getroffen, muss nun eine weitere gewaltige Katastrophe ertragen.“
Rote Fahne News wird weiter berichten.