Brasilien
Streik der Renault-Belegschaft ging in den zehnten Tag
Am vergangenen Donnerstag, 30. Juli, fanden landesweit in mehreren Städten solidarische Protestaktionen von anderen Gewerkschaften für die streikenden brasilianischen Renault-Arbeiter statt.
Viele andere Metallarbeiter-Gruppen unterstützen den Kampf der Kollegen und ihrer Familien - symbolisch vor diversen Renault-Niederlassungen im ganzen Land.
Renault weigert sich immer noch, mit der Gewerkschaft Sindmetal (von Força Sindical) zu verhandeln. Im Gegenteil, das Monopol verschärft die Gangart. Jetzt kam heraus, dass 40 Prozent der 747 Entlassenen aus gesundheitlichen Gründen entlassen werden sollen, und das in der Corona-Pandemie!
Brasilien hat den Höhepunkt der Pandemie immer noch nicht erreicht. 90.000 Tote und 2,5 Millionen Infiziert, das sind normalerweise Zahlen aus einem Bürgerkriegsgebiet. Auch die Familien beteiligten sich am Donnerstag-Protest.
Im Bundesstaat Paraná, wo das Werk liegt, haben Firmen wie Renault u.a. über 12 Milliarden R$ (2,5 Milliarden Euro) an staatlicher Unterstützung erhalten. „Es scheint, dass es eine neue Werkleitung ist, die die Stärke der Arbeiter misst, aber auf die schlimmste Weise. In diesem Moment setzen sie die Arbeiter der Pandemie aus, und der Entlassung. Sie schicken diejenigen, die sich in ärztlicher Behandlung befinden, weg. Es ist absurd“, berichtet der Präsident von Força Sindical, Miguel Torres.
Neu ist in Brasilien, dass sich Anzeichen einer gewerkschaftlichen Neuorientierung (von der Basis) ausgehend entwickelt, die die Solidarität organisiert. Nicht nur unter den Metallarbeitern: Der Streik der Metro-Angestellten in São Paulo wird von vielen Menschen unterstützt. Die Banken Santander und Bradesco wollen entlassen ... Die faschistoide Bolsonaro-Regierung will diese Entlassungen per Gesetz erleichtern - das sind also auch sehr politisierte Proteste (v.a. auch die Proteste der Kollegen der Gesundheitsbereiche für die ständigen Tests aller dort Beschäftigten).
Die staatliche Post und Petrobras sollen privatisiert werden. Auch dort gibt immer wieder Proteste … Die Metallarbeiter bei Ford in Camaçari / Bahia haben vorige Woche gegen geplante Entlassungen und Lohnkürzungen protestiert. Die Gewerkschaft CUT plant deswegen für den 7. August einen „Nationalen Tag des Kampfes für demokratische Rechte, Gesundheit und Arbeitsplätze“ zusammen mit anderen Gewerkschaftszentralen. IndustriALL und Gewerkschafter aus Frankreich und USA schickten solidarische Grüße.