Belarus
Zigtausende im Streik gegen Wahlfälschung
Am 14. August gingen in Belarus Zehntausende Arbeiter und Angestellte aus über 40 Fabriken in den Streik. Darunter aus acht Krankenhäusern, aus der Metro, aus dem Elektromechanischen Werk, dem Motorenwerk, dem Autowerk, dem Metallurgiewerk usw.
Die Streikenden in Belarus fordern Neuwahlen, Freilassung der Verhafteten, Schluss mit dem brutalen Terror der Miliz und der Innenministeriumstruppen gegen die Protestierenden. Sie fordern ein Einlenken Lukaschenkos bis zum 18. Auigst. Anderenfalls würden sie unbefristet weiter streiken.
Am 14. August machte Lukaschenko erste Schritte zurück. 1000 der 7000 Verhafteten wurden freigelassen. Voller Empörung wiesen sie auf die Wunden, Blutergüsse; die sie bei der Folter erhalten hatten, hin und prangerten die unmenschliche Behandlung an, eng zusammengepfercht in den Gefängnissen. Lukaschenko besuchte die Streikenden des Elektrotechnischen Werks. Einige hielten Schilder empor: „Geh davon!“ Sie stellten die oben genannten Forderungen. Aber Lukaschenko ging nicht darauf ein.
Dies ist eine bedeutende Höherentwicklung und Verbreiterung des massenhaften Kampfs der Bevölkerung von Belarus für demokratische Wahlen und demokratische Rechte. Mit den Tausenden Industriearbeitern haben sich die Arbeiter als führende Kraft an die Spitze gestellt.
Die ICOR-Organisation „Gruppe der Kommunisten-Revolutionäre Roter Keil“ schrieb am 13. August zur Situation:
„Die Situation im Land ändert sich von Stunde zu Stunde“ Es ist schwer zu schreiben. Die Situation ändert sich von Stunde zu Stunde. Ganz kurz: Um 21.08 Uhrendeten die Präsidentenwahlen. Nach der Bekanntmachung der vorläufigen Ergebnisse, gingen die Menschen auf die Straßen der Städte, um zu demonstrieren, dass die Ergebnisse nicht der Wirklichkeit entsprechen.
In der ersten Nacht wurde mit Blendgranaten, Gummigeschossen und Wasserwerfern gegen die unbewaffneten friedlichen Bewohner vorgegangen. Autos mit Spezialabteilungen der Miliz fuhren mitten in die Menge der Protestierenden hinein. Seit vier Tagen stehen sich jede Nacht die Miliz und die Menschen in den Straßen der Städte gegenüber. Die großen Städte und regionalen Zentren sind von den Protesten erfasst. Zurzeit wird von mehr als 5000 Verhafteten berichtet, darunter auch linke Aktivisten. Offiziell gibt es zwei Tote.
Versuche, die Arbeiter in den Fabriken und Unternehmen zu mobilisieren, werden bisher blockiert von den Gewerkschaftsorganisationen mit Unterstützung von Polizei und Geheimdienst. Seit drei Tagen fehlt in der Republik die Verbindung durch das Internet. Mit revolutionären Grüßen“