Antikommunismus
Groß-Gerau blamiert sich beim Grab des Kommunisten Wilhelm Hammann
Dazu schreibt der Freundeskreis Wilhelm Hammann:
Wer war Wilhelm Hammann? Er war Lehrer, der keine Prügelstrafe nötig hatte, Kommunist, und bis zu seinem Tod 1955 ein Groß-Gerauer Politiker im Kreistag. Bis 1945 war er im KZ Buchenwald inhaftiert, wo er unter Einsatz seines Lebens Hunderte von Kindern das Leben rettete. Darunter waren 159 jüdische Kinder. Dafür wurde er von der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
Was wird heute entschieden? Bürgermeister Erhard Walther (CDU) hat einen Antrag vorgelegt, in dem es zwar heißt, „die Pflege des Grabes… wird übernommen“. Aber vor dieser Feststellung heißt es auch: „Bei der Übernahme der Grabpflege handelt es sich um einen geringfügigen Aufwand, da es sich ausschließlich um einen Grabstein handelt, eine Grabstelle selbst ist nicht vorhanden.“ ...
Vergleicht man nun das Vorgehen mit der Grabpflege für den früheren Groß-Gerauer Bürgermeister Lüdecke, fällt sofort die völlig unterschiedliche Vorgehensweise auf. Im Fall der Grabpflege für Lüdecke gab es noch nicht einmal einen Antrag in der Stadtverordnetenversammlung, diskutiert wurde überhaupt nicht. ...
Bei Wilhelm Hammann ist alles anders. ... Am 31. Juli verkündete Klaus Meinke (SPD) als Stadtverordnetenvorsteher im Groß-Gerauer Echo den Vorschlag, den Grabstein einfach an die Friedhofsmauer oder in die Gedenkhalle zu stellen. Schon hier war die Grabbeseitigung eines Kommunisten Programm. ...
Ein würdiges und ehrendes Grab für Wilhelm Hammann!