VW

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Kollegen wehren sich

Ca. 100 befristete Kollegen von VW klagen gegen ihre Entlassungen. Am vergangenen Freitag fand dazu der erste Gütetermin vor dem Arbeitsgericht in Hannover statt.

Korrespondenz aus Hannover
Kollegen wehren sich
Kundgebung vor dem Gericht (rf-foto)

Mindestens 60 Personen waren um 8.45 Uhr zu einer Kundgebung erschienen. Darunter Stammbeschäftigte aus Hannover und Braunschweig, die befristeten Kollegen mit ihren Familien, das VW-Komitee, die MLPD, Sitech-Kollegen die auch für ihre Arbeitsplätze kämpfen und der Frauenverband Courage.

 

Es ging um viel mehr als nur um die befristeten Kollegen, die jetzt klagen. Seit Januar haben im VW-Werk Hannover 1000 Kollegen ihren Job verloren. Zu all diesen Menschen gehören auch die Familien. In den verschiedenen Redebeiträgen kam der Zusammenhang heraus, dass VW aus Profitgründen sowohl die Leiharbeiter, Sitech-Kollegen und die befristeten Kollegen entlassen hat. Immer mehr Menschen wollen sich das nicht mehr gefallen lassen und fangen an, sich zu wehren. Das wurde auf der Kundgebung deutlich - auch dass man nur gemeinsam stark ist.

 

Dass VW an einer „gütlichen“ Einigung nicht interessiert ist, zeigte sich deutlich. So sagte der Anwalt von VW im Gericht: „Wir können uns keine Einigung vorstellen. Die Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen, ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich.“

 

Ein Angehöriger bewertete die Güteverhandlung so: „VW meinte in der Güterverhandlung, dass es in Hannover keine Arbeit gibt. Wenn jemand in Hannover arbeiten möchte, dann kann er sich normal wieder bewerben, dann geht er in das ganz normale Auswahlverfahren. Das ist das, was man lang gedienten Kollegen anbietet, die in Hannover geschafft haben! (…) Ich hoffe dass das Gericht irgendwann auch mal Recht spricht. Das ist immer so eine Sache: Recht haben und Recht kriegen sind zwei verschiedene Schuhe. (… ) Das ist ein Riesenkonzern der seine Macht ausnutzt und das darf nicht sein.“