Stuttgart

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Mahnwache wieder aktiv

Wegen der Corona-Pandemie musste die Mahnwache gegen Stuttgart 21 am Arnulf-Klett-Platz am 19. März 2020 ihr Zelt vorübergehend schließen. Am Samstag, den 15. August, konnte dann endlich pünktlich, um 15 Uhr, der Betrieb wieder offiziell aufgenommen werden. Dazu bedurfte es umfangreicher Vorkehrungen. So wurde ähnlich wie im Kassenbereich von Supermärkten eine Scheibe aus Plexiglas angebracht, Desinfektionsmittel wurden beschafft und für die Mahnwächterinnen und Mahnwächter liegen Mund- und Nasenschutzmasken bereit. Außerdem wurde das Zelt innen und außen gründlich gereinigt.

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Weiterhin wurde eine neue und umweltfreundliche Solaranlage installiert, um das Zelt mit Licht zu versorgen und die Mobiltelefone laden zu können.

 

Ab etwa 14.45 Uhr sorgten Trommler der „Locomotive Stuttgart“ und Musiker der „Capella Rebella“ gemeinsam für gute Laune unter den zahlreich erschienenen Mitgliedern der Mahnwache und Gästen.

 

Danach gab es Redebeiträge von Peter Müller als Vertreter des Orga-Teams der Mahnwache, Dr. Norbert Bongartz, dem Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 und Michael Becker, der das Demo-Team der Montagsdemos vertrat.

 

Alle Redner kritisierten in ihren Ausführungen die Rolle der Stuttgarter Medien im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Kürzlich forderte der „Erfinder“ von S21 Prof. Gerhard Heimerl den Bau eines zusätzlichen unterirdischen Kopfbahnhofs, um den Bahnverkehr der nächsten Jahre zu realisieren und gestand damit ein, dass das Projekt eine Fehlplanung ist.

 

Und das Bundesverkehrsministerium fordert gar den Bau von weiteren 60 km Tunnel, um das Projekt noch zu retten. Dass der Tiefbahnhof mit nur acht Gleisen dennoch das Nadelöhr bleiben wird, ignorieren die großen Stuttgarter Tageszeitungen und auch der SWR.

 

Umso wichtiger ist es, dass gerade die Mahnwache als Gegenpol zum im Juni eröffneten „Info-Turm Stuttgart“ (ITS) am Gleis 16 des Stuttgarter Hauptbahnhofs die Bürger über die traurige Realität sachlich und mit unwiderlegbaren Fakten informiert. Dafür opfern viele engagierte Bürger große Teile ihrer Freizeit und leisten vorbildliche Arbeit. Dr. Bongartz wünschte der Mahnwache zum Abschluss seiner Rede kein langes Leben in der Hoffnung, dass die Vernunft endlich siegt und das Projekt begraben wird.