Corona-Impfstoff
Sputnik V: Russisch Roulette
Ein krasser Fall verantwortungsloser Gesundheitspolitik unter einer reaktionären Regierung ist die Zulassung in Russland des dort entwickelten Impfstoffs Sputnik V.
Vorgeschriebene Studien und Zulassungsschritte, die zurecht internationaler Standard sind, wurden einfach übersprungen und ausgelassen. Bisher wurde der Impfstoff nur an 100 Versuchspersonen getestet, die Daten wurden nicht publiziert. Es handelt sich um ein ganz neues Impfstoffprinzip auf der Basis von Messenger-RNA (mRNA).
Das ist eine Arbeitskopie der Virusgene, mit der in der infizierten Zelle, beziehungsweise in Zellen geimpfter Personen, Eiweißstoffe des Virus produziert werden.
Ein solches Vorgehen ist verantwortungslos und nur vom Drang nach Profit, Macht und Prestige getrieben. Mit dem Namen „Sputnik V“ ist eine Kampfansage des neuimperialistischen Russlands an seine imperialistischen Konkurrenten verbunden. Der Sputnik-Sattelit war das erste von Menschen in eine Erdumlaufbahn geschossene Objekt, die damals bereits revisionistisch entartete Sowjetunion nutzte dies als Prestigemaßnahme gegen die dadurch düpierte andere Supermacht USA.
Typischerweise wollen jetzt die faschistoiden Regimes von Brasilien, den Philippinen, den Vereinigten Arabische Emiraten und Israel bei Putin einkaufen.¹ Da zuerst die Angehörigen des Gesundheitswesens in Russland geimpft werden, droht dort der Kollaps, wenn der Impfstoff dann bei Konfrontation mit dem Virus ernste Nebenwirkungen zeigt, zum Beispiel eine Überreaktion des Immunsystems.
Wie skrupellos die Regierung Putin gerade auch mit den Beschäftigten im Gesundheitswesen umgeht, zeigt folgende Nachbetrachtung zu den Todesfällen unter russischen Ärzten und Beschäftigten im Gesundheitswesen. Die Presseagentur dpa berichtete am 18. Juni: „Leider habe das Gesundheitswesen bisher 489 Mitarbeiter durch die Pandemie verloren, sagte die Leiterin der nationalen Gesundheitsaufsicht, Anna Samojlowa, der Staatsagentur Tass zufolge am Donnerstag in Moskau. Die Zahl ist höher als die unabhängiger Quellen, die lange Zeit mehr Todesfälle als die Behörden öffentlich gemacht hatten. Noch Ende Mai hatte das Gesundheitsministerium von lediglich 101 Toten gesprochen.
Immer wieder hatte medizinisches Personal miserable Schutzausrüstung in Krankenhäusern beklagt. Viele Mediziner machten in Videoaufnahmen Missstände öffentlich, die dazu führten, dass sich Personal in Kliniken nicht oder nur unzureichend bei der Behandlung von Corona-Patienten schützen konnte. Eine Initiative von Ärzten wandte sich Anfang Juni in einem Brief an die Regierung, um auf die lebensgefährlichen Zustände hinzuweisen. Medien berichteten, dass das Ausmaß der Krise in den Krankenhäusern unüberschaubar sei, weil viele aus Angst vor Nachteilen im Beruf lieber schwiegen. Auch die Behandlung von Ärzten und Schwestern auf improvisierten Krankenlagern löste in den sozialen Netzwerken Entsetzen aus.“²
Der Kampf gegen Corona muss international auch als Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen, kapitalistische Menschenverachtung und gegen das Diktat der Profitwirtschaft im Gesundheitswesen geführt werden!