Darmstadt
Stoppt den Besatzungsterror der Türkei in Kurdistan
„Merkel finanziert – Erdogan bombardiert“, so schallte es am 22. August durch die Straßen Darmstadts. Über 230 Menschen (Polizeiangabe), überwiegend Kurdeninnen und Kurden, aber auch ein paar Deutsche, demonstrierten sehr diszipliniert, in Dreierreihen mit 1,50 Meter Abstand und Gesichtsmasken.
Vorne weg das Fronttransparent mit der Aufschrift „Stoppt den Türkei-Besetzungsterror gegen Kurdistan“, mit dem unmissverständlich klar wurde, um was es geht – die weiter andauernden Angriffe der faschistischen Türkei gegen Teile des Iraks und Syriens. Das wurde bei kurzen Zwischenkundgebungen in deutscher Sprache weiter vertieft.
Fast alle Parolen auf der etwa zweistündigen Demo durch die belebte Innenstadt wurden in deutscher Sprache gerufen: „Hoch die internationale Solidarität!“ Hier stimmten auch einzelne Passanteninnen und Passanten in unsere Sprechchöre mit ein und ballten sogar ihre Fäuste dazu. „Solidarität heißt Widerstand – Gegen den Faschismus in jedem Land!“ „Hinter dem Faschismus steht das Kapital – der Kampf um Befreiung ist international!“
Das passte auch sehr gut zu der gleichzeitig stattfindenden Kundgebung auf dem Friedensplatz zum Gedenken an die Opfer des faschistischen Massakers in Hanau und der Kundgebung von Verschwörungsmythikern, Impfgegnern, Corona-Leugnern sowie Leuten aus der neofaschistischen Szene, die auf der gegenüber liegenden Straßenseite stehen durften – eine unverschämte Provokation für die Antifaschisten.
Ein Vertreter der MLPD ließ mit der Parole „Biji berxwedana Rojava“ den kurdischen Widerstand gegen die faschistischen Besatzer und ihre Söldner hochleben, was auf großen Wiederhall stieß. In diesem Zusammenhang sind entschieden von der Polizei zu Beginn vorgetragene Auflagen zu kritisieren, wonach unter anderem keine Fahnen von YPG und YPJ sowie Abbilder von Abdullah Öcalan mitgetragen werden durften.
Während der Demo und Kundgebung wechselten mehrere Rote-Fahne-Magazine ihren Besitzer.