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Streik bei Renault in Curitiba (Brasilien) endet mit Teilerfolg

Nach 21 Tagen Streik bei Renault do Brasil in São José dos Pinhais in der Metropolregion Curitiba wurde die angekündigte Entlassung von 747 Kollegen zurück genommen.

Dokumentiert
Streik bei Renault in Curitiba (Brasilien) endet mit Teilerfolg

Rote Fahne News dokumentiert diesen Bericht, der zuerst auf der Webseite der Internationalen Automobilarbeiterkoordination erschienen ist.

 

Unter den Gekündigten waren viele kranke Kollegen oder mit Einschränkungen. Am 5. August hatte bereits das von der Metallgewerkschaft SMC angerufene Arbeitsgericht die Aufhebung der Entlassungen und die Wiedereingliederung festgelegt. Renaults Pläne standen zudem im Widerspruch zur gesetzlichen Regelung, dass Unternehmen, die steuerliche Anreize bekommen, nicht entlassen dürfen.

 

Doch entscheidend für den Erfolg der Zurücknahme der Entlassungen war die gewachsene breite Solidarität und die internationale Ausstrahlung des Kampfs. Alle acht sonst gespaltenen Gewerkschaften in Brasilien standen einig gegen die Pläne von Renault. Die Internationale Koordinierungsgruppe der IAC hatte eine Solidaritätserklärung geschickt. Für die Streikunterstützung gingen bei der IAC Spenden ein. Neben den Streikposten am Werkstor wurden mehrere Protestversammlungen im Zentrum von São José dos Pinhais organisiert und bei Renault-Autohäusern in weiteren brasilianischen Städten.

 

Die Metallarbeitergewerkschaft SMC informierte am 11. August über das Votum von 5119 Stimmen (95 Prozent) für die Annahme und 164 Nein-Stimmen. Die umfangreiche weiter ausgehandelte Gesamtvereinbarung ist aber mit einem bitteren Beigeschmack verbunden: ein Teil der 747 Kollegen soll mit einem „freiwilligen“ Abfindungsplan gehen. Renault verpflichtete sich, ein neues Modell im Werk voranzutreiben. Wenn aber eine festgelegte Anzahl von Überschüssen nicht erreicht wird, kann es trotzdem zu Entlassungen kommen, mit einem Übergang in fünfmonatige Qualifizierungskurse.

 

Vereinbart wurde ein vierjähriges Gehaltsabkommen, das die Löhne an Gewinn und Umsatz von Renault anbindet. Das ist vor dem Hintergrund der massiven Wirkung der Wirtschaftskrise auch auf Renault sicher kein verlässlicher Posten und eine Unterordnung unter das Profitstreben. ...