Düsseldorf

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Azubis von Daimler aktiv im Kampf um jeden Ausbildungsplatz

Kurz vor der Sommerwerksschließung Anfang August mehrten sich die Horrormeldungen: Zusätzlich zu den bereits bekannten Entlassungen von 1500 Leiharbeitern in Düsseldorf für Ende September war die Zukunft von 200 Kollegen mit befristeten Daimler-Verträgen ungewiss.

Von MLPD Düsseldorf

Dazu kamen Gerüchte wie Arbeitstage die über acht Stunden gehen, sowie Samstags-Spätschichten. Aber am meisten brachte alle auf, dass die Ausbildungsplätze von 45 pro Jahr auf 20 abgebaut werden sollten. Es entwickelten sich breite Diskussionen und es drängte sich die Einsicht auf: Wo Ausbildungsplätze gestrichen werden, geht es um die Zukunft des ganzen Werkes und aller Kolleginnen und Kollegen!

 

Die Rufe nach Aktionen wurden lauter, auch die Frage von selbständigen Aktionen war nicht mehr eine entfernte Aufgabe. Die Sommerpause hatte den Verhandlungen zwischen Betriebsratspitze und Werkleitung Luft verschafft. Direkt nach der Sommerpause machten Azubis an mehreren Tagen und Toren eine Aktion, um auf die Situation der Azubis und ihrer Zukunft aufmerksam zu machen. Kollegen erhielten einen Infozettel und unterschrieben auf einem Stofftransparent. Die Werkleitung hat die Brisanz erkannt, und die Verhandlungsergebnisse waren schneller da, damit sich in dieser Richtung nicht noch mehr entwickeln konnte.

 

Das Potential ist dennoch da. Die Ergebnisse sind Teilerfolge der Belegschaft: Die Ausbildungszahlen und Übernahmeregelungen werden für ein Jahr unverändert bleiben – zu heiß wäre es geworden. Aber zugleich wurde vereinbart: „Über die weitere Zukunft muss dann neu verhandelt werden“. Auch die Übernahme von 200 befristeten Kollegen ist ein wichtiges Zugeständnis. Zugleich werden fast alle Kolleginnen und Kollegen im Lohnniveau abgruppiert, was erheblichen Unmut herausfordert. Die Arbeitszeiten sollen nicht über acht Stunden gehen – immer noch zu viel. Der Gedanke verbreitet sich, dass man dort, wo Arbeitsplätze von zwei auf drei Schichten abgebaut werden, keine Minute länger arbeiten sollte. Zugleich ist das auch nicht Konsens. Damit ist klar: Die Herausforderungen stehen immer noch vor uns!