Moria / Deutschland

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Katastrophale Zustände auf der Insel – Solidarität in vielen Ländern lebt

Über die aktuellen Zustände auf Lesbos hat Iordanis Georgiou von Solidarität International einen neuen Bericht erhalten.

Katastrophale Zustände auf der Insel – Solidarität in vielen Ländern lebt
Moria-Flüchtlinge mussten die Nacht teilweise sogar auf dem Friedhof verbringen (foto: Solidarität International)

„Erste Versorgung für unsere Mitglieder kommt dank unserer Partner von Stand by me Lesbos: Zelte, Schlafsäcke, Wasser und andere Dinge. Sobald wir uns also ... gekümmert haben und sie nicht auf der Straße schlafen müssen, werden wir wieder anfangen, all den anderen zu helfen. Und schon haben wir von vielen Organisationen in Europa Versprechen erhalten, benötigte Sachen für all die Tausende, die hier festsitzen, zu schicken. Wir versuchen unser Bestes, aber vorerst sind wir glücklich, keine weitere Nacht auf der Straße ohne Decke verbringen zu müssen.“

 

Ergänzend schreibt Iordanis Georgiou: „Es bestätigt sich, was Michalis Aiwaliotis sagte: Die Flüchtlinge werden nicht weggebracht, sondern zu einem anderen Platz gebracht. Heute früh sind Kampfmannschaften mit dem Schiff angekommen - mit Wasserwerfern. Alles, was man zum Niederschlagen von Protesten braucht - wie man das auch in Deutschland kennt. Viele Spezialeinheiten sind gestern mit Flugzeugen auf die Insel gebracht worden. Es wird jeden Moment erwartet, dass sie auf die Flüchtlinge losgehen, und dass diese in gepanzerte Busse getrieben werden, um sie woanders hin zu bringen.“

 

Unterdessen wächst die Solidarität und in mehr und mehr Städten gehen Menschen für die betroffenen Flüchtlinge auf die Straße. So berichten Freunde aus Hamburg: „Nach Bekanntwerden der verheerenden Feuerkatastrophe im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos haben wir vom Frauenverband Courage Hamburg am Mittwoch, dem 9. September, zu einer Spontankundgebung aufgerufen. Freunde der MLPD und von ver.di sind dem Aufruf gefolgt. Schriftlich erreichten uns Grüße von einer afrikanischen Courage-Frau: ‚Tolle Aktion, ich habe diese traurige Ereignis mit Besorgnis im Fernsehen gesehen, die Initiative ist superr.'

 

Jochen Bittner vom Bündnisrat des Internationalistischen Bündnisses schreibt: „Ich freue mich sehr über den und jeden Protest gegen die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik, wie sie sich schon lange nicht nur auf Lesbos am dortigen Flüchtlingslager zeigen. Unbestritten und notwendig. Couragiert müssen wir unsere Kräfte bündeln!“ Und Joachim Griesbaum, Vertreter der ICOR Europa schreibt (Auszug): „Die ICOR fordert das Recht auf Flucht! Solidarität mit den revolutionären Befreiungsbewegungen! Das Problem ist der Imperialismus – nicht die Flüchtlingsbewegung. Diese Frauen und Männer, Kinder, Jugendlichen sind Teil der Unterdrückten weltweit. Führen wir gemeinsam den Kampf gegen Spaltung, Rassismus und Faschismus."

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Trotz strömenden Regens blieben Passanten stehen, hörten den Redebeiträgen zu, diskutierten mit uns und /oder zollten im Vorbeigehen Beifall. Selbst der Polizist meinte: ‚Gut dass sie das gemacht haben‘. Courage fordert die sofortige unbürokratische Aufnahme von Flüchtlingen nach Deutschland. Eine weitere Idee ist eine Sammlung dringend notwendiger Gegenstände an die Flüchtlinge in Absprache mit der griechischen Organisation Oxi und Solidarität International.

 

Auch wenn mehr Leute hätten kommen können, es war wichtig und richtig, diese spontane Kundgebung abzuhalten. Sie wird nicht die einzige Aktion bleiben.“

 

Gemeinsamer Aufruf des ECC der ICOR und der Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz zur Solidarität mit den Flüchtlingen von Moria

 

Aus dem Aktionsprogramm von Solidarität International und dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI: