Leserbrief

Leserbrief

„Maskerade in der Schulpolitik“

Den folgenden Leserbrief hat Anna Bartholomé, Bildungspolitische Sprecherin des Wahlbündnisses AUF Gelsenkirchen, an die örtliche „WAZ“, „Radio Emscher-Lippe“ und das „Stadtmagazin ISSO“ geschrieben:

Von Anna Bartholomé

„Maske rauf, Maske runter“ - nicht nachvollziehbar sind die kurzatmigen Anweisungen der NRW-Landesregierung zur Maskenpflicht in den Schulen – erst für alle (außer den Grundschulkindern) auch während des Unterrichts – dann verschwinden die Masken und sollen nur noch auf „freiwilliger Grundlage“ getragen werden.

 

Warnungen gegen voreilige und wenig durchdachte Schulöffnungen werden in den Wind geschlagen. Dabei verbreitet sich Corona jetzt schon in den verschiedensten Schulen in Gelsenkirchen. Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern geben sich die größte Mühe, Ansteckungen zu vermeiden – ihre durchdachten Konzepte aber werden immer wieder per Anweisungen aus Düsseldorf über den Haufen geworfen.

 

Alles auf freiwillige Basis zu stellen, löst die Probleme nicht. Natürlich müssen und können Schülerinnen und Schüler dafür gewonnen werden, Verantwortung für alle zu übernehmen. Masken im Unterricht dauerhaft zu tragen, ist tatsächlich extrem hinderlich. Eine Maskenpflicht macht dennoch Sinn, wenn sie auf Schulflure und Pausenhöfe beschränkt wird, im Unterricht aber, solange die Kinder am Platz sitzen und gelüftet werden kann, kann darauf verzichtet werden.

 

Zu dem drängenden Wunsch, Schule wieder möglich zu machen, gehört nach wie vor, kleinere Klassen und Kleingruppen für die während der Schulschließungen regelrecht abgehängten Kinder zu ermöglichen. Und dafür Personal zu gewinnen. Es müssen mehr Reinigungskräfte für die Desinfektion von Sanitär- und Klassenräumen eingestellt werden. Kernforderung bleiben die regelmäßigen, kostenlosen Tests durch mobile Teams des Gesundheitsamts für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Kinder. Die Corona-Pandemie ist nicht überwunden und darf nicht verharmlost werden.