Continental / Vitesco
Verschärfte Abwälzung der Krisenlasten
Am 1.9.2020 verkündete der Continental / vitesco – Vorstand seine weiteren Pläne zur Abwälzung der Krisenlasten auf dem Rücken der Belegschaft. Es sollen vor allem über verstärkten Personalabbau die Maximalprofite gesteigert und die Krisenlasten auf die Arbeiterinnen und Arbeiter abgeladen werden.
Weltweit wurde die geplante Arbeitsplatzvernichtung von 20.000 auf 30.000 erhöht. In Deutschland sollen statt 7.000 Arbeiter und Angestellte
13.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. Das ist fast eine Verdoppelung. Der Conti-Vorstand bezeichnet dies als „Arbeitsplatzveränderung“.
Über die Medien sind dann verschiedene Einzelheiten der Profitsteigerungspläne durchgesickert: Im hessischen Karben soll ein Werk mit 1.100 Beschäftigten ganz geschlossen werden, im großen Standort Regensburg sollen über 2.000 gehen, das Werk Mühlhausen in Thüringen mit knapp 200 Beschäftigten soll auch ganz geschlossen werden, im Werk in Frankfurt-Rödelheim werden 500 Stellen vernichtet. In anderen Ländern geht es um 4.000 weitere Arbeitsplätze.
Ganz bewusst gewählt war das spalterische Vorgehen in der Informationspolitik. So schreibt der Conti-Vorstand: „Alle Kolleginnen und Kollegen an den unmittelbar betroffenen Standorten sind über unsere Pläne bereits vorrangig von ihren dortigen Vorgesetzten informiert worden.“ Was der Conti-Vorstand hier verkündet hat, war eine Verschärfung der Kampfansage gegen die gesamte Konzernbelegschaft. Da ist jeder unmittelbar betroffen.
Im Werk Dortmund hatten Kollegen die Informationspolitik satt und haben sich beim Betriebsrat informiert, der anschließend durchs Werk ging und Fragen der Kolleginnen und Kollegen beantwortete. So soll es in Dortmund bei Conti/Vitesco zu der bisher schon beschlossenen Arbeitsplatzvernichtung (Reduzierung um 300 auf knapp über 400 Arbeitsplätze bis 2024) bisher keine weiteren Arbeitsplatzvernichtungspläne geben. Dabei ist aber noch nicht mitgezählt, dass Kollegen aus Werksvertragsfirmen wie z.B. sechs Kollegen in der Logistik einfach so ihren Arbeitsplatz verlieren und bis Ende September 2020 gekündigt wurden.
Es ist deshalb notwendig, gemeinsam mit den Kollegen der anderen Standorte und den Leiharbeiterkollegen den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz zu führen! Eine gute Gelegenheit ist ein Aktionstag der Babenhauser Kolleginnen und Kollegen, die am 10. September einen Autokorso gegen die Arbeitsplatzvernichtung organisieren.