Nürnberg

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„Wir brauchen eine gemeinsame Aktion gegen den Kahlschlag bei MAN!“

Vor gut einer Woche ging es durch die Medien: Die Geschäftsleitung von MAN Truck & Bus baut 9500 Stellen ab. Alle Werke sind mehr oder weniger betroffen.

Korrespondenz

Bereits Anfang des Jahres wurde das angekündigt, doch ohne Details. Mit der Corona-Krise verschärfte sich die Situation im Nutzfahrzeugbereich, die Aufträge brachen um 30 Prozent ein. Jetzt sollen die Krisenlasten auf die Beschäftigten abgewälzt werden. MAN reiht sich ein in die lange Liste der Arbeitsplatzvernichter.

 

Ein Kollege und Rote Fahne-Leser berichtet gegenüber unserer Zeitung: „Als ich anfing war die MAN noch mit 30.000 Motoren im Jahr zufrieden. Die letzten Jahre haben wir 90.000 bis 100.000 Motoren gemacht. Auch jetzt - in der Kurzarbeit - arbeiten wir in der Fertigung 40 Stunden die Woche, abwechselnd mit Freischichten. Arbeit ist also da, auch wenn es weniger ist. Jetzt erzählen sie uns vom Minus was sie für dieses Jahr erwarten. Von den Gewinnen und Dividenden der letzten Jahre erzählen sie nichts.

 

Der Betriebsrat informiert in Abteilungsversammlungen. Sie sollten den Kollegen mehr Mut machen zum kämpfen. Denn Verhandlungen ohne zu kämpfen, bringen uns nur in eine Abwärtsspirale! Gibst du der Geschäftsleitung den kleinen Finger, wollen sie die ganze Hand. Erst eine kleine Lohnkürzung und dann geht es weiter. Wenn die Geschäftsleitung die Standortsicherung kündigt, um betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen, dann sollen sie das tun. Mit Erpressern verhandelt man nicht. Wenn wir dagegen eine Woche streiken, wenn wir zusammen halten, das würde schon was bringen.“

 

Im Moment bereiten sich die Kollegen auf einen gemeinsamen gewerkschaftlichen Aktionstag aller Werke in Deutschland und Österreich vor. Wie der Kollege schon sagte, um diese Angriffe vom Tisch zu bekommen, braucht es mehr. Wir wünschen den Kollegen viel Erfolg bei der Vorbereitung ihres Aktionstag, informieren euch weiter und organisieren die Solidarität.