Darmstadt
Die grundsätzliche Kritik am Kapitalismus war deutlich spürbarer
Nach einer Fahrraddemo mit 400 Beteiligten nahmen 1.500 Menschen an der Kundgebung teil. Redebeiträge von „AtomkraftENDE“ und „Seebrücke“ zeigten, dass die Bewegung politischer wird und nicht nur einseitig auf die Klimaproblematik fokussiert ist.
Die nicht zu übersehende Delegation der Vertrauensleute von ver.di von der Technischen Universität bekam viel Beifall, als sie betonte, dass die soziale und die ökologische Frage zusammengehören und Umweltbewegung und Gewerkschaften sich enger zusammenschließen müssen.
Auffällig war, dass wir diesmal eine Reihe Gespräche mit jüngeren Arbeitern und Azubis aus Darmstädter Betrieben hatten. Leider waren aus den größeren Betrieben keine Delegationen sichtbar. Die Forderung nach „#KeinGradWeiter“ griffen wir auf und betonten die gemeinsame Durchsetzung notwendiger Sofortmaßnahmen. Unser Flugblatt „Die heraufziehende Weltklimakatastrophe“ fand viel Zustimmung mit der Kritik am Pariser Abkommen, auch dass sich die Bewegung nicht zum Anhängsel der bürgerlichen Parteien machen darf. Einige hegten aber dennoch die Hoffnung, dass sich zumindest die GRÜNEN noch in Richtung konsequente Forderungen bekehren lassen.
Die Ansprache mit dem Rote Fahne Magazin und dem Buch „Katastrophenalarm!“ weckte das Interesse zur Diskussion über die neun Hauptfaktoren der Umweltkrise und deren Wechselwirkung. Damit haben wir soviele Exemplare des Rote Fahne Magazins verkauft wie noch nie. Auch intressierten sich eine ganze Reihe dafür, was das Buch „Katastrophenalarm!“ vertritt. Eine Reihe Werbeflyer wechselten die Besitzer, die Uni-Bibliothek will das Buch bestellen.
Mit vielen unserer Gesprächspartner waren wir uns einig, dass die Ursache der Umweltkrise am Kapitalismus liegt und etliche stimmten zu, dass diese nicht im Kapitalismus lösbar ist. Wir sprachen bewusst die Erfolge im sozialistischen Aufbau in der Sowjetunion und in China an, was zu sachlichen Debatten darüber führte, auch um die revisionistische Entartung oder ob es im Sozialismus einen Staat geben muss. Insgesamt stießen wir auf eine sehr politisierte und offene Stimmung; es gab auch keine antikommunistischen Attacken. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit oder Mitgliedschaft in MLPD und REBELL war aber sehr umkämpft. Einer will zum Lesekreis kommen, die meisten wollten sich erstmal orientieren.