El Cerrejón (Kolumbien)
„Euer Streik ist international von größter Bedeutung!“
Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, hat eine Solidaritätsresolution der MLPD für die streikenden Bergleute von El Cerrejón in Kolumbien unterzeichnet. Sie wurde gestern an die streikenden Bergleute, ihre Gewerkschaft Sindicato Sintracarbón und deren Vorsitzenden Igor Díaz verschickt.
Liebe streikende Kolleginnen und Kollegen,
aus Deutschland schicken wir unsere solidarischen Grüße an alle streikenden Kolleginnen und Kollegen, ihre Familien und Unterstützer/innen! Euer Streik gegen den Abbau von tariflichen Errungenschaften und gegen die „Todesschichten“ ist voll und ganz berechtigt. Der internationale Konzern El Cerrejón setzt damit eure Gesundheit und euer Leben aufs Spiel und will gleichzeitig 1250 Arbeitsplätze vernichten. Wir sind empört, dass Cerrejón auf eure Forderungen nicht eingeht. Für den Profit geht das Kapital über Leichen, das hat schon Karl Marx aufgedeckt. Heute versucht das internationale Finanzkapital weltweit die Lasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise in Wechselwirkung zur Corona-Krise auf den Rücken der Arbeiter und der breiten Massen abzuwälzen.
Hunderttausende Arbeitsplätze sollen vernichtet werden. In Deutschland wurden die Zechen stillgelegt und die Kohle wird auch aus Kolumbien importiert. Auch hier entwickelt sich der Widerstand. Das internationale Finanzkapital will auf Kosten der Existenz von Mensch und Natur seinen Maximalprofit um jeden Preis verwirklichen und als Gewinner aus der Krise kommen. Die internationale Kampfeinheit der Arbeiter und aller Unterdrückten ist daher das Gebot der Stunde!
In dieser Situation ist euer Streik bei El Cerrejón auch international von größter Bedeutung! Wir beglückwünschen Euch zu eurer Kampfentschlossenheit, dass ihr schon 25 Tage durchgehalten habt und euch weder erpressen noch einschüchtern lasst! Es ist vorbildlich, wie ihr euch mit der Bevölkerung und ihrem Kampf verbindet! Bereits 2013 wurde der Streik bei El Cerrejón zu einem Beispiel, das die 1. internationale Bergarbeiterkonferenz in Arequipa bekannt gemacht hat, weil ihr den Kampf um Arbeitsplätze der Bergleute mit dem Kampf zum Schutz der natürlichen Umwelt verbunden habt.
Unsere Solidarität gilt auch den Protesten gegen die staatliche Repression und Gewalt. Mit den kämpferischen Bergarbeitern und der Arbeiterklasse an der Spitze können die Kämpfe gegen Rechtsentwicklung und Faschismus, für Demokratie und Freiheit siegen. In diesen Kämpfen stellt sich die Frage nach einer grundsätzlichen gesellschaftlichen Alternative, damit die Kinder und Jugend von heute eine Zukunft haben. Diese Fragen müssen geklärt und aus den positiven und negativen Erfahrungen des sozialistischen Aufbaus gelernt werden. Diejenigen, die das mit rassistischen und antikommunistischen Lügen und Hetze verhindern wollen, fürchten die Arbeitereinheit und wollen sie spalten. Es sind dieselben, die den echten Sozialismus und Kommunismus verteufeln, die selbst skrupellos Arbeiter- und Menschenrechte mit Füßen treten – es sind die Nutznießer des kapitalistischen Profitsystems. „Gib Antikommunismus keine Chance!“ ist deshalb eine Losung, die über politische und weltanschauliche Unterschiede hinweg ein gemeinsames Band sein muss.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir wünschen Euch viel Kampfkraft und Erfolg für eure Streikziele. Wir werden weiter über euren Kampf informieren und die internationale Solidarität, Koordination und Kooperation der Bergarbeiterkämpfe, die derzeit in der Ukraine, in Belarus und weiteren Ländern stattfinden, organisieren. Dafür sind wir auch in Kontakt mit der internationalen Bergarbeiterkonferenz, in der sich kämpferische Bergarbeiter weltweit zusammengeschlossen haben und den gemeinsamen Kampf fördern: www.minersconference.org.
Bitte berichtet uns und informiert uns, was wir zu eurer Unterstützung tun können.
Mit kämpferischen solidarischen Grüßen
Gabi Fechtner
Parteivorsitzende der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands
Siehe auch Rote Fahne News-Interview mit Igor Díaz vom 24. September