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Nachlese zum Kumpelprotest anlässlich des Merkel-Besuchs am 18. August

"Rote Fahne News" hat am 18. und 19. August 2020 über die Proteste der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF berichtet, die diese zusammen mit AUF Gelsenkirchen, Essen steht AUF, der MLPD und dem REBELL vor Zeche Zollverein anlässlich des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel organisiert hatte. Die Berichterstattung über die Aktion der gegen ihre Entlassung kämpfenden Kumpel kam zu kurz, was berechtigt kritisiert wurde. Das wollen wir hiermit nachholen.

Landesleitung Nordrhein-Westfalen der MLPD
Nachlese zum Kumpelprotest anlässlich des Merkel-Besuchs am 18. August
(rf-foto)

Hier die Rote Fahne News-Artikel vom 18./19. August 2020:

„Wir zeigen, dass wir standhaft sind“

So brachte der Bergmann Col, ein Sprecher der gekündigten Kumpel und Moderator am offenen Mikrofon, zum Ausdruck, dass sie konsequent weiter um ihre Arbeitsplätze kämpfen werden. Angela Merkel wurden beim Rein- und Rausfahren aufs Zollvereingelände die Protestschilder entgegen gehalten. Ihr Verhalten war beschämend, aber auch erhellend, wie sie wirklich zu den Arbeitern und Kumpel steht. Sie kam mit Dienstwagen, Eskorte und viel Security - lächelnd winkend, aber kein Wort oder Gespräch mit den Kumpel. Obwohl sie wusste, dass die Kumpel mit ihr sprechen wollten, wich sie damit der Auseinandersetzung aus. Rechtsanwalt Kuhlmann kommentierte das ironisch am offenen Mikrofon: „Ein toller Erfolg. Frau Merkel hatte zugesagt, dass sie sich um die Bergleute kümmert. Das hat man daran gesehen, wie sie aus dem Fenster gewunken hat.“

Solidarische Grüße

Für Ermutigung sorgte der Beitrag von Rechtsanwalt Peter Weispfenning, dass das Landesarbeitsgericht der RAG prophezeite, die Kündigungsschutzklage (Mitte Oktober ist der erste Termin) zu verlieren, wenn sie sich nicht was Besseres einfallen lasse als bisher. Neben anderen überbrachte auch der Betriebsratsvorsitzende bei Redpath-Deilmann und Kumpel für AUF-Sprecher Christian Link solidarische Grüße und warb für Kumpel für AUF und den notwendigen Kampf gegen die ganze Politik der verbrannten Erde der RAG.

 

Die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, erhielt viel Beifall, als sie die Lüge vom erfolgreichen Strukturwandel angriff samt dem ganzen Verhalten von Regierung und RAG, wo die Kumpel kurz vor Hartz IV stehen. Auch die ganze psychische Belastung durch die sich hinziehende Ungewissheit und Zermürbungstaktik der RAG ist immens. Bei einzelnen gab es auch die Befürchtung, dass, wenn sie mit der kämpferischen Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF und der MLPD zusammen demonstrieren, ihr berechtigter Kampf von den Medien mit der Keule des Antikommunismus verunglimpft wird und ihm schadet. Tatsächlich zielt er auf die Spaltung, Schwächung und Unterdrückung jedes berechtigten, fortschrittlichen Kampfs und seiner Bewegung. Gabi Fechtners Schlussgedanke der Stärkung und Fortsetzung des gemeinsamen Kampfs und Erhöhung der Durchschlagskraft dadurch sprach vielen Kumpel aus dem Herzen. 

Überlegene Kraft werden

Die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance“ ist deshalb auch Sache der Bergleute und aller im Kampf gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG, um eine überlegene Kraft zu werden. RAG und Regierung sollten die Bergleute nicht unterschätzen. Sie wurden im Laufe der Jahre immer besser mit dem ganzen Lug und Trug fertig, der sie nur vom entschiedenen Kampf um ihre berechtigten Interessen abhalten sollte.

 

Am Schluss bedankte sich der Bergmann Col bei allen für die Beiträge und die Teilnahme an der Aktion.