Düsseldorf

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Protest gegen Corona-Leugner

600 bis 800 Teilnehmer protestierten am Sonntag, 21. September, gegen eine „Anti-Corona-Demo“ in Düsseldorf, zu der ein Querdenker-Ableger aufgerufen hatte.

Korrespondenz

Die Gegendemo wurde von Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) initiiert und gewann schnell eine gesellschaftliche Breite. Unter anderem riefen auch der Düsseldorfer Appell dazu auf, mehrere Gewerkschaften, die Düsseldorfer Montagsdemo, wir von der MLPD und viele andere bis hin zur FDP.

Die Redner, unter ihnen der SPD-OB-Kandidat Thomas Geisel, nahmen die rechte bis faschistische Demagogie und den angeblichen Kampf der Corona-Leugner für demokratische Rechte ganz gut auseinander, auch wenn natürlich reformistische Illusionen mitschwammen, so als gäbe es ohne die Corona-Leugner keine gesellschaftliche Spaltung. In vielen Gesprächen, auch mit zufällig vorbeikommenden Passanten, zeigte sich, dass bezüglich der Gefährlichkeit von Corona und den notwendigen Maßnahmen noch viele Fragen offen sind. Es war aber eine Einigkeit darüber vorhanden, dass eine offene Diskussion über die Zukunft der Gesellschaft notwendig ist - inklusive der Diskussion über den Sozialismus.

Zur als Großdemo angemeldeten Veranstaltung der Corona-Gegner kamen mit 4000 Teilnehmern weit weniger als von den Veranstaltern erhofft. Reichsflaggen waren diesmal verboten, so dass diese Demo ein buntes Bild abgab - mit zum Teil auch richtigen Forderungen, wie z. B. „Freiheit für Assange“, ohne dass der Zusammenhang zu den Neofaschisten auf Anhieb erkennbar war. Diese liefen zwar mit, waren aber in der Minderheit. Allerdings waren die Organisatoren eindeutig dem ultrarechten Spektrum zuzuordnen und nach Berlin kann sich auch keiner mehr rausreden, dass er nicht gewusst hätte, vor wessen Karren er sich da spannen lässt.