Atomkraft

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Atommüllendlagersuche stößt auf berechtigte Zweifel - Kein Lager in Gorleben!

Am Montag, 28. September, wurde ein erster Zwischenbericht über die Suche nach einem Endlager für Atommüll von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vorgelegt. Das Positive: Der Salzstock in Gorleben ist nach Jahren des mutigen aktiven Widerstands - aus der Region wie aus ganz Deutschland - endgültig als möglicher Lagerstandort ausgeschieden.

Von hkg
Atommüllendlagersuche stößt auf berechtigte Zweifel - Kein Lager in Gorleben!
Protestaktionen gegen die Endlagerung und Atommülltransporte im Wendland (foto: gemeinfrei)

Das ist ein echter Erfolg des politischen Widerstands, dass Gorleben nun aus der Endlagersuche ausscheidet. Das der Salzstock dort nicht geeignet ist - darauf wurde über Jahre hundertfach hingewiesen. Das wurde von den Energiemonopolen und den Regierungen beiseite geschoben und geleugnet.Ohne dass es ein neues Argument dazu gäbe, behaupten die Verantwortlichen jetzt, die neue Entscheidung habe nichts mit Politik zu tun, sei rein wissenschaftlich.... Dabei war es eine politische Entscheidung, dass der atomare Abfall nach Gorleben soll - und es war der politische Widerstand der Massen gegen diese Entscheidung, der sich jetzt durchgesetzt hat. Die MLPD gratuliert allen Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfern dazu herzlich!

 

Doch nun sind andere Regionen gefährdet: Im erster Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) werden ganze 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik als mögliche Standorte ausgewiesen. Die Kriterien für eine mögliche Endlagerung sind nach den Vorgaben des Standortauswahlgesetzes Opalinus-Ton, Salzgestein oder kristallines Gestein, z. B. Granit. In einem möglichen Endlager sollen die 1900 Castorbehälter mit hochradioaktivem Atommüll eingelagert werden, die bis zur geplanten angeblich endgültigen Stilllegung der deutschen Atomkraftwerke im Jahr 2022 angefallen sind. Dieser Atommüll muss Millionen von Jahren so gelagert werden, dass keine Strahlung nach außen dringt.

 

Es ist jedoch völlig realitätsfremd anzunehmen, dass es irgendwo auf der Erde eine mögliche Lagerstätte gibt, die solche Zeiträume völlig ohne Veränderung besteht. Viel mehr noch: Es gab und gibt bis heute auf der ganzen Welt kein wirklich sicheres Endlager für Atommüll. Doch genau das soll der Bevölkerung im beschlossenen Auswahlverfahren weisgemacht werden, nachdem auf einmal halb Deutschland als Endlager infrage kommt. Kein Wunder, dass es heute schon vielfältige Proteste gegen mögliche Standorte gibt. Dass ausgerechnet die Partei die Grünen am vehementesten für diese Art der Endlagersuche eintritt, ist bezeichnend...

 

Zu Recht weisen Umweltorganisationen darauf hin, dass von der ursprünglich zugesagten Bürgerbeteiligung keine Rede sein konnte. Es wird gerade so getan, als brauche man jetzt nur noch einen "sicheren Platz", wo man den strahlenden Abfall unter die Erde versenken kann, und dann könne man ja wieder über die Atomenergie als "Brückentechnologie" nachdenken.

 

Widerstand bleibt also weiterhin angesagt. Denn es gab und gibt ihn nicht nur in Gorleben. Auch in Morsleben und rund um das Lager Asse kämpfen Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfer gegen die menschenfeindliche Nutzung der Atomkraft und gegen die Kontaminierung ihrer schönen Umwelt. In Bayern war der Massenkampf gegen die AKW besonders lebendig und hartnäckig, wie der erfolgreiche Kampf gegen die Wideraufbereitungsanlage Wackersdorf in den 1980er-Jahren zeigt.  Dieser Erfolg war sogar so groß, dass ein erfolgreicher Kinofilm daraus gemacht wurde. Doch auch eine Dokumentation dazu gibt es. Sie kann hier angesehen werden!

 

Die MLPD fordert die sofortige Stilllegung aller Atomkraftanlagen weltweit. Höchste Sicherheitsstandards bei Lagerstätten des Atommülls! Klärung der Rückholbarkeit bei Schäden der Behälter!