Israel / Palästina

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„Die menschenverachtende, alltägliche Dreistigkeit der Besatzung“

„Apartheid in Zeiten von Corona: 100 000 Testkits für Palästinenserinnen und Palästinenser wurden von der Besatzung vernichtet. Bauarbeiten für ein palästinensisches Krebskrankenhaus sind gestoppt. Erneut finden massenhafte Zwangsenteignungen in Hebron statt.

Von Occupied News
„Die menschenverachtende, alltägliche Dreistigkeit der Besatzung“
Ein Palästinenser wird auf Corona getestet (foto: Occupied News)

Diebstahl

Wie man einfach so von heute auf morgen zwangsenteignet wird: Ein Besatzungsoffizier verteilt einen ausgedruckten Zettel, auf dem kurz und knapp mitgeteilt wird, dass einem das eigene Haus, der Brunnen, das eigene Feld — noch von den Eltern geerbt und seit Generationen im Familienbesitz — nicht mehr gehört. Ohne Angabe von Gründen. Oder man sagt einfach nur “aus Sicherheitsgründen” und Ende der Diskussion. Die illegale Besatzung nimmt sich einfach, was ihr nicht gehört. Die israelische Besatzung verteilte am 23. September erneut solche Zettel: Allein in der besetzten Stadt Hebron, in der kleinen Gegend zwischen Tel Rumeida und der Al-Shuhada-Straße, wurden an diesem Tag 17 Objekte, darunter zwei Häuser enteignet, eines davon gehört der Familie Abu Markhiya.

Apartheid in Zeiten von Corona

Wie der palästinensische Gesundheitsminister Mai Al Kila heute mitteilte, haben die israelischen Besatzungsbehörden 100.000 Coronavirus-Testkits vernichtet. Zuvor verbot Israel vor einigen Tagen den Import dieser Testsets von Jordanien nach Palästina, obwohl alles bereits mit den Vereinten Nationen abgestimmt war. In den Monaten zuvor wurde der Bau von Corona-Testzentren im Westjordanland von der Besatzung verboten, schon im Bau befindliche einfach abgerissen und das Baumaterial beschlagnahmt. Immer wieder wurden zudem israelische Soldatinnen und Soldaten dabei beobachtet, wie sie während der Covid-19-Pandemie palästinensische Wohnungs- und Autotüren bespuckten.

 

Israelische Besatzungstruppen beschlagnahmten außerdem am Nachmittag des 23. September in Yatta nahe Hebron mit vorgehaltenen Waffen Bagger und Lastwagen, die sich an freiwilligen Bauarbeiten für ein palästinensischen Krebskrankenhauses beteiligten. Der Bau der Einrichtung wurde nun gestoppt.