Truckenthal
Echter Sozialismus – was wir aus der DDR-Geschichte lernen können
„Echter Sozialismus – was wir aus der DDR-Geschichte lernen können“ – unter diesem Motto haben über 40 Besucherinnen und Besucher eine spannende Auseinandersetzung mit lebendigen Beiträgen im Ferienpark Thüringer Wald in Truckenthal erlebt.
In der DDR wurde eine hoffnungsvolle antifaschistisch-demokratische Ordnung errichtet. Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) hat 1949 eine Wasserleitung für die Maxhütte in Unterwellenborn gebaut und später den heutigen Ferienpark Thüringer Wald in Truckenthal mit aufgebaut.
Am 17. Juni 1953 begann ein berechtigter Protest vieler Arbeiter gegen die Normerhöhung durch die SED. Natürlich hat das auch der Westen für die Spaltung ausgenutzt. Eine kritisch-selbstkritische Auseinandersetzung fand in der SED darüber aber nicht statt. Verschiedene Berichte haben darauf hingewiesen, dass die Arbeiter gemerkt haben, dass hier was beim Aufbau der DDR nicht richtig läuft. Zunächst schleichend drang der Revisionismus insbesondere in die Spitze der SED vor. Dass der Sozialismus in der DDR verraten wurde, das konnten viele nicht aufarbeiten.
Nicht erst mit dem Beginn des Baus der „Berliner Mauer“ 1961 fehlten der SED überzeugende Argumente. Auch in der DDR wurde der Kapitalismus nach dem XX. Parteitag der KPdSU restauriert. Getarnt wurde das aber unter anderem durch konkrete Erfahrungen: Jeder hatte Arbeit, die Lebensmittel, der ÖPNV und die Mieten waren preiswert, die Kinder waren in den Kitas untergebracht. Diese Errungenschaften musste die SED-Führung aber aufrechterhalten um die Bevölkerung mit ihren Phrasen vom real existierenden Sozialismus zu täuschen.
In einem Beitrag wurde darauf hingewiesen, dass die MLPD 1990 zunächst einseitig die Annexion der DDR zur BRD herausgestellt hatte. Dies hatte sie später selbstkritisch genauer untersucht. Es sind zwei Seiten: Einerseits der Wunsch der demokratischen Volksbewegung und der Massen nach Demokratie; andererseits fand die Wiedervereinigung unter kapitalistischen Vorzeichen statt. Im Buch „Sozialismus am Ende?“, das 1992 erschienen ist, werden die richtigen Schlussfolgerung gezogen. Um eine bürokratische schleichende Entwicklung in Verbindung mit dem Vordringen der kleinbürgerlichen Denkweise zu verhindern, ist die Errichtung einer unabhängigen Kontrollkommission das richtige Instrument. Dazu kommt noch, dass in der MLPD jedes Mitglied durch Schulungen lernt, sich jederzeit selber einen eigenen Standpunkt auf Grundlage des Marxismus-Leninismus zu erarbeiten und das es diesen auch dadurch weiterentwickeln kann. Es gab ein vielseitiges Buchangebot im Zusammenhang mit einem Antiquariat. Leckere Bratwürste und Steaks mit verschiedenen Salaten trugen zum kulinarischen Abschluss bei.
Hier gibt es das Buch "Sozialismus am Ende?" von Willi Dickhut zu kaufen"