Zum 25. Todestag Prof. Dr. Jakob Segals

Zum 25. Todestag Prof. Dr. Jakob Segals

Ein streitbarer herausragender Wissenschaftler - und Freund von MLPD und REBELL

Vor 25 Jahren, am 1. Oktober 1995, starb der Biologe Jakob Segal im Alter von 84 Jahren. Mit ihm ging ein herausragender, streitbarer und mutiger Wissenschaftler.

Von ck
Ein streitbarer herausragender Wissenschaftler - und Freund von MLPD und REBELL
Prof. Dr. Jakob Segal (rf-foto)

Jakob Segal wurde am 17. April 1911 in St. Petersburg geboren. Seine Kindheit und Jugend wurden durch die zwei imperialistischen Weltkriege, vor allem aber durch die sozialistische Oktoberrevolution geprägt. Er wurde Mitglied der KPdSU. Als Student der Fischereibiologie trat er 1932 in die KPD ein, studierte je ein Semester in Berlin und München, wo er jedes Mal wegen „kommunistischer Umtriebe“ exmatrikuliert wurde. Um der drohenden Verhaftung durch die Hitler-Faschisten zu entgehen, emigrierte er und seine Frau Lilli nach Frankreich, wo er jahrelang als illegaler Kurier der KPD tätig war. Seine Frau Lilli wurde gefasst und nach Auschwitz deportiert. Ihre abenteuerliche Flucht von dort rettete ihr das Leben.¹

 

Fasziniert von Friedrich Engels Schrift „Dialektik der Natur“ begann Jakob Segal seine Forschungsarbeiten über die Eigenschaften des Wassers und setzte diese mit der Entwicklung und Struktur der Eiweiße als Daseinsweise des Lebens auf der Erde fort. Er kritisierte die bürgerliche Genetik und lehrte, dass im Leben erworbene Eigenschaften die Gene verändern und modifizieren. Er war ein Gegner der Urknalltheorie, nach der die Welt in einem einzigen „Big Bang“ entstanden sein soll.

 

Einer seiner großen Irrtümer war es, dass er den Putsch und Sturz der Diktatur des Proletariats und die folgende Restauration des Kapitalismus durch die kapitalistischen Machthaber auf dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 nicht erkannte oder nicht wahrhaben wollte. Zwar hatte er zu vielen ZK- und Staatsführern der DDR Widersprüche und Probleme mit ihnen, tat diese jedoch als „bürokratische Fehler“ ab.

 

Mit dem sich abzeichnenden Zusammenbruch der Sowjetunion und der DDR gegen Ende der 1980er Jahre wurde er offen gegenüber marxistisch-leninistischer Kritik, und es entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit der MLPD. So verfasste er zahlreiche Artikel in der Roten Fahne zur BSE-Eiweißkrise und zum künstlichen Ursprung des HIV/AIDS und der Therapie. Bewusst publizierten er und Lilli Segal das Buch „AIDS – die Spur führt ins Pentagon“ im Verlag Neuer Weg (1991). Unter Leitung der Segals entstand auch das Buch „AIDS ist besiegbar“ (VNW 1995) in Zusammenarbeit mit Christoph Klug, dem Wissenschaftsredakteur der Roten Fahne.

 

Während dieser Zeit las Jakob Segal theoretische Schriften der MLPD, darunter das Buch von Willi Dickhut „Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion“. Als die DDR zusammenbrach, förderte er die Verbreitung der Roten Fahne und von VNW-Literatur im DDR-Buchhandel. Auch nahmen beide Segals an Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen teil. Unvergessen die Veranstaltung Jakob Segals beim REBELL zum Thema „Wie das Leben auf der Erde entstand“, während Lilli Segal im Zelt von „Solidarität International“ simultan auf Französisch übersetzte. „Wir fühlen uns sehr wohl bei Eurer Jugend, die sind wie wir früher“ merkten sie dazu an. In der Nacht zum 1. Oktober 1995 starb er im Alter von 84 Jahren in Ostberlin an den Folgen eines Hirnschlags.

 

Die aktuell erhältlichen Bücher Jakob Segals können bei People to People gekauft werden!