Filmvorführung
„Lenin – ein rotes Tuch?!“ Ein Argumenten-Meer gegen den Antikommunismus
Die Filmvorführung „Lenin – ein rotes Tuch?!“, die vor kurzem im Kultursaal Horster Mitte stattgefunden hat, war für alle Beteiligten lehrreich und begeisternd. Sie bestach durch eine vielseitige und tiefgründige Kritik an Inhalt und Methode des Antikommunismus - ein Prototyp für weitere Veranstaltungen solcher Art.
Stefan Engel als Referent und Tassilo Timm als Moderator führten durch die kulturvolle Veranstaltung, auf der die Filmdokumentation der Podiumsdiskussion des überparteilichen Kommunalwahlbündnisses AUF Gelsenkirchen vom 22. August gezeigt wurde. Am Programm mit Gesang, Hähnchen-Grill, Couscous, Getränken und Büchertisch nahmen um die 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil.
Zunächst wurden die Einleitungs- und Diskssionsbeiträge von Stefan Engel (Leiter des theoretischen Organs der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG), Gerd Koenen (antikommunistischer Historiker) und Dieter Klauth (Geschichtsredakteur des Rote Fahne Magazins) unter der Moderation von Jan Specht gezeigt.
Nach der Filmvorführung gab es dann viele Redebeiträge. Stefan Engel brachte weitere Erkenntnisse ein: Gerd Koenen lieferte ein gutes Beispiel dafür, dass der Antikommunismus auf die Unkenntnis der Leute setzt. Z. B. behauptet er einfach, dass Lenin immer in der Minderheit gewesen wäre -obwohl er konsequent die Mehrheitsmeinung und die Beschlüsse der II. Internationale vor dem I. Weltkrieg umsetzte. Koenen setzt darauf, dass sich seine Zuhörer geschichtlich nicht genau auskennen, von so einer Aussage verunsichert werden. Deswegen ist es wichtig, der Jugend geschichtliche Bildung zu vermitteln und Bildungsveranstaltungen zu organisieren.
Koenen behauptete, dass weder er selbst, noch Marx eine Ideologie vertrete. Beides stimmt nicht! Marx und Engels machten ausdrücklich den Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft. Koenen selbst besteht vehement darauf, man müsse seiner angeblich "modernen Geschichtsforschung" folgen, die natürlich auch eine - antikommunistische - Weltanschauung ist.
Koenen behauptet dagegen, dass erst Lenin aus den Analysen von Marx eine Ideologie gemacht hätte, was auch noch der Ausgangspunkt einer angeblich "totalitären" Entwicklung gewesen sei. Stefan Engel arbeitete heraus, dass es eine beliebte Methode der modernen Antikommunisten ist, Lenin „mit Marx“ zu kritisieren. Dadurch versuchen sie fortschrittlich zu erscheinen und den Antikommunismus zu tarnen. Der ganze Antikommunismus in seinen verschiedenen Facetten ist selbst Kernstück der bürgerlichen Ideologie, der sich ständig modizifizieren muss. Beiträge machten deutlich, dass die Ideologie der angeblichen Ideologiefreiheit eine Lebenslüge der bürgerlichen Ideologie und seines Antikommunismus ist.
In der Schule heißt es heute oft: „Sag das mal mit Deinen eigenen Worten“. Damit lernen die Kinder von vorne herein eine Beliebigkeit der Begriffe im Gegensatz zu einer treffsicheren genauen und wissenschaftlichen Qualifizierung. Das vermindert ihre Fähigkeit, selbständig und tiefgreifend zu denken. Ein ehemaliger Student der Politikwissenschaft berichtete, dass die antikommunistischen Inhalte, die Koenen vertritt, an der Universität gelehrt werden. Von wegen unabhängige Wissenschaft! Wer Karriere machen will, der wird am besten Antikommunist. Koenen ist dafür ein gutes Beispiel, dessen Bücher und Ausstellungen in ganz Deutschland verbreitet werden, unter anderem eben auch für die Lehre in Unis und Schulen.
Weitere Redebeiträge entwickelten eine Polemik gegen Methode und Inhalt des Antikommunismus. Die MLPD wird solche Veranstaltungen bundesweit durchführen. Denn ohne Fertigwerden mit dem Antikommunismus wird es keine revolutionäre Veränderung geben!
Hier die Korrespondenz zur Podiumsdiskussion "Lenin ein rotes Tuch"