Daimler
Sprinter Werk Düsseldorf: „Die Stimmung ist angespannt“
Kurz nach den Ankündigungen der provokativen Daimler-Vorstandspläne mit tausenden von Entlassungen und geplanten Werksschließungen verteilen wir den Artikel aus "Rote Fahne News" „Vorstandspläne sind Kriegserklärungen an Belegschaften, Familien, Regionen und die Umwelt“.¹
Außerdem laden wir zum nächsten Treffen von „Automobilarbeiter & Friends“ ein. 13,50 Euro landen in der Spendendose.
Etliche Kollegen fragen schon nach der Stoßstange, der Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Daimler Werke, handfeste Information und Orientierung sind gefragt. Etwa die Hälfte hat noch nicht mitbekommen, in welchem Umfang Daimler Angriffe auf die Belegschaften vorhat.
Die Stimmung ist angespannt. Im November sollen 1300 befristete Kollegen rausfliegen, die komplette Nachtschicht wird gestrichen. Immer noch wissen die Kollegen nicht, an welchen Arbeitsplatz sie kommen und welche Schichten sie haben. Wie sie ihr Familienleben planen und organisieren sollen? Daimler interessiert das nicht.
Den Kampf aufzunehmen, einen konzernweiten Kampf zu führen, ist für viele noch nicht vorstellbar. Zu wenig traut man den eigenen Abteilungen zu, mutig zu sein, Biss zu haben, solidarisch zu sein. Doch wer, wenn nicht wir? Wenn 20 Kollegen sagen: „Ich würde ja kämpfen, aber die anderen nicht“ – dann sind es doch schon 20! Oder?
Offenkundig ist, dass die Geschäftsleitung mächtig Schiss hat. Eine schon drei mal verschobene Internet–Betriebsversammlung, die am Dienstag, 30. September stattfinden sollte, wurde kurzfristig abgesagt. Begründung: Die beauftragte Firma kriegt die erforderliche Technik nicht hin. Was für ein erbärmliches Gelaber. Im Dezember 2019 hat die letzte Betriebsversammlung stattgefunden. Ein hochorganisierter Konzern, der Milliarden an Gewinnen scheffelt, ist nicht in der Lage , eine Online-Versammlung durchzuführen? Das glaubt ihnen niemand.