Argument zu Daimler

Argument zu Daimler

Zetsches überraschender Rückzug oder die Krise der Krisenmanager

Beleidigt tritt Dieter Zetsche von der Daimler-Bühne, auf der er doch eigentlich als Aufsichtsratsvorsitzender weiter agieren sollte.

Korrespondenz

Bei der Belegschaft wird man ihm sicher keine Träne nachweinen. So wie viele andere vor ihm, hat er sich in seiner Zeit als Daimler-Chef auf dem Rücken der Belegschaften die Taschen vollgestopft, den kriminellen Abgasbetrug organisiert und dabei gelogen, dass sich die Balken biegen. Im Sinne einer rücksichtslosen Profitmaximierung hat er sich viele Lorbeeren erworben. Aber warum wird Zetsche ausgerechnet jetzt auf das Abstellgleis gestellt?

 

Laut Handelsblatt wird er von mehreren Großaktionären als Belastung angesehen und nicht mehr als Hoffnungsträger. Ein Fondsmanager von Union Investment: “Dies ermöglicht Daimler die konsequente Neuausrichtung unter dem neuen Management, die aus unserer Sicht dringend nötig ist.“

 

 

Was diese Herren Neuausrichtung nennen ist ein in der Daimler-Geschichte bisherig einmaliger Angriff auf Zehntausende von Arbeitsplätzen.

 

Der Daimler-Vorstand träumt wohl von neuen Zauberbesen in der Chefetage, mit denen sich mehrere Produktionsstandorte einfach wegkehren lassen. Der Abgang von Zetsche ist Ausdruck ihres Dilemmas, ganze Werke ausradieren zu wollen ohne dass sich die Belegschaften und ihre Familien dagegen entschieden zur Wehr setzen. Eine entschlossener konzernweiter Streik wäre für die Großaktionäre der absolute Albtraum, egal welche Besen in der Chefetage sitzen.

 

Die MLPD wird die Belegschaft dabei mit aller Kraft unterstützen.