Düsseldorf

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Herbstdemo geprägt von Arbeiterdelegationen

In Düsseldorf findet gerade die Abschlusskundgebung auf dem Corneliusplatz mit mehreren hundert Teilnehmern der heutigen Herbstdemonstration der Montagsdemobewegung statt.

Korrespondenz
Herbstdemo geprägt von Arbeiterdelegationen
Bergarbeiter und Kumpel für AUF bei der Herbstdemo in Düsseldorf (rf-foto)

Die Teilnehmerzahl war von anfangs 300 auf 400 bei der Abschlusskundgebung angewachsen. Diese ist geprägt von mehreren Arbeiterdelegationen mit ihren Transparenten, von Daimler in Düsseldorf, Ford in Köln, Stahlarbeitern aus Duisburg und ehemaligen und noch aktiven Bergleuten; aber auch Fahnen der IG Metall und von ver.di. Ein gewerkschaftlicher Vertrauensmann bei Daimler berichtet, dass in Düsseldorf die komplette Nachtschicht gestrichen werden soll, indem über 1000 Leiharbeiter entlassen werden sollen: "Auch in Stuttgart und Berlin sollen massenhaft Arbeitsplätze vernichtet werden. Daimler greift uns alle an. Deshalb müssen wir auch alle gemeinsam in einem konzernweiten Streik kämpfen." Er berichtete, dass sich aus der Stimmung "daran kann man nichts ändern" mittlerweile eine zunehmende Entschlossenheit entwickelt: "Nein, wir lassen das nicht zu! alle Leiharbeiter müssen übernommen werden." Einer der betroffenen Leiharbeiter rief vom Lautsprecherwagen: "Wir müssen die Arbeit niederlegen, damit sie das richtig spüren."

 

Ein Stahlarbeiter rief zum gemeinsamen Kampf gegen die Arbeitsplatzvernichtung und die Abwälzung der Krisenlasten auf. Zu Wort kamen aber auch Vertreter der Montagsdemonstrationen in verschiedenen Orten, von fortschrittlichen Kommunalwahlbündnissen, Flüchtlinge, Vertreter von Migrantenorganisationen, die Mediziner-Plattform im Internationalistischen Bündnis, Chris Link von der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF, ver.di-Aktivistinnen, die im Tarifkampf stehen, Frauen des Frauenverbands Courage, Vertreter der Seenotrettung-Bewegung und weitere.

 

Viele Reden durchzog der Gedanke, sich über die unterschiedlichen konkreten Anliegen hinweg zusammenzuschließen und dadurch an Stärke zu gewinnen. Monika Gärtner-Engel von der MLPD am offenen Mikrofon: "Es gibt tausend Gründe, heute auf die Straße zu gehen. Was wir erleben, ist ein einziges Chaos des Krisenmanagements. Da werden Milliarden Euro an die Konzerne gezahlt, die kurz darauf massenhafte Arbeitsplatzvernichtung verkünden. Das ist eine Demonstration, die die Menschen einigt. Die Arbeitslosen und die Arbeiter, die noch Arbeit haben, gehören zusammen."

 

Unterbrochen waren die Reden immer wieder durch kämpferische Liedbeiträge verschiedener Bands. Während der ganzen Demonstration blieben immer wieder viele Menschen stehen, hörten zu, fotografierten, filmten und applaudierten.

 

Die Rede von Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, gibt es hier auf Rote Fahne News als Audiomitschnitt.