Österreich
Warnstreik bei MAN Steyr
Drei Stunden wurde am Donnerstag bei MAN Steyr (Österreich) die Arbeit niedergelegt. Das ganze Werk stand still.
Statt der erwarteten 2000 bis 3000 kamen über 4000 Menschen zur Kundgebung auf dem Marktplatz in Steyr. Vertreten waren auch Delegationen von BMW und Voest Alpine. Deutlich wurde: "Wer einen von uns angreift, greift uns alle an!" Im Mittelpunkt stand die Empörung über die Profitgier der MAN-Bosse. "Der Eigentümer kennt nur die Gier, deshalb kämpfen wir heute hier" steht auf einem Transparent von Kollegen.
Vonseiten der Gewerkschafts- und Betriebsratsspitze wird die geplante Schließung des Werkes als "Missmangement" bezeichnet. Dabei gehört die Erzielung von Maximalprofit und die Vernichtung von Produktivkräften, wozu gerade die Menschen, Arbeiter und Angestellten zählen, zu den Gesetzmäßigkeiten, wie der Monopolkapitalismus auf seine Krisen reagiert. Vonseiten der Revisonisten und des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB) wird auf die Verstaatlichung und alternative Produkte orientiert, als ob das die Profitgesetze und die internationale Konkurrenz aufheben würde. Verstaatlichung unter den Bedingungen des staatsmonopolistischen Kapitalismus, wo Staat und Monopole verschmolzen sind und sich die Monopole den Staat untergeordnet haben, ist eine Sackgasse.
Das spüren die Kollegen vor Ort auch, denn eine Losung von ihnen war: "Wir sind alle MAN und wir bleiben es auch!" Darin drückt sich einerseits die Ablehnung der von Bundes- und Landesregierung propagierten nationalen "Lösung" (Übernahme des Betriebes durch ein österreichisches Konsortium) aus, aber auch die Bereitschaft, den Kampf über Standort- und Ländergrenzen hinweg zu führen. Die geplante Schließung des Werkes in Steyr ist Ausdruck eines Gesamtplanes, der nur von den Kolleginnen und Kollegen gemeinsam - ob in Deutschland, Österreich oder Polen - bentwortet werden kann.