Arbeiterkämpfe
„Wie müssen die Kämpfe geführt werden?"
Angesichts hunderttausendfacher Angriffe auf Arbeitsplätze in verschiedenen Industriemonopolen sind mehr und mehr Kollegen bereit für konzernweite Kämpfe. Aber wie sollen diese Kämpfe geführt werden und mit welcher Perspektive? Das Buch "Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution" ist dafür eine ausgezeichnete Leitlinie. Unter anderem werden hier grundlegende Elemente der Strategie und Taktik der Arbeiteroffensive entwickelt:
"1. Der Kampf um Tagesforderungen und Teillosungen muss auf offensive Art geführt werden, um ihn höherentwickeln zu können. (…)
2. Der ökonomische muss mit dem politischen Kampf verbunden bzw. in den politischen Kampf übergeleitet werden. Ökonomische Forderungen haben ihre grundlegende Bedeutung darin, dass sie die unmittelbaren materiellen Interessen der Arbeiterklasse berühren und geeignet sind, die ganze Klasse in den Kampf einzubeziehen. Politische Forderungen sind wesentlich für die Höherentwicklung des Kampfs um Reformen zum Klassenkampf im eigentlichen Sinn. Erst dieser richtet sich gegen die herrschende Klasse insgesamt und gegen den Staat als Instrument der bürgerlichen Klassenherrschaft. (…)
3. Die Einzelkämpfe müssen zu Massenkämpfen zusammengefasst und höherentwickelt werden. Einzelne Arbeiter oder Belegschaften können gegen die Kapitalisten nichts ausrichten; als Klasse sind die Arbeiter jedoch eine überlegene Kraft und der entscheidende gesellschaftsverändernde Faktor im Klassenkampf. (…)
4. Gegebenenfalls muss der gewerkschaftliche Rahmen durchbrochen werden und die Arbeiterklasse muss zu selbständigen Kämpfen übergehen. Die Entfaltung der gewerkschaftlichen Kampfkraft ist eine wichtige Basis, auf der sich das Klassenbewusstsein herausbildet. (…) Immer wieder sind die Arbeiter gezwungen – und die Krisenhaftigkeit der kapitalistischen Gesellschaft wird diese Notwendigkeit erheblich zunehmen lassen –, den gewerkschaftlichen Rahmen zu durchbrechen und selbständige Streiks und Kampfaktionen auszulösen. In solchen Kämpfen kommt die Kritik der Masse der Gewerkschaftsmitglieder an der Klassenzusammenarbeitspolitik der rechten Gewerkschaftsbürokratie am deutlichsten zum Ausdruck. Sie sind der Maßstab, wie weit die politische Selbständigkeit der Arbeiterklasse entwickelt ist und wie stark die revolutionäre Arbeiterbewegung den Kern des Industrieproletariats beeinflusst. (…)
5. Die Arbeiterklasse muss das gesellschaftlich organisierte System der kleinbürgerlichen Denkweise angreifen, damit sich ihr Klassenbewusstsein entfalten kann und damit sich ihre Kämpfe zum Klassenkampf im eigentlichen Sinn höherentwickeln können. Die Politik der Klassenzusammenarbeit von Monopolen und reformistischen Gewerkschaftsführungen soll die Arbeiter überzeugen, dass der Klassenfrieden in ihrem eigenen Interesse läge. (…)
6. Die internationale Arbeitereinheit gegen Ausbeutung und Unterdrückung durch das internationale Finanzkapital und das imperialistische Weltsystem muss entwickelt werden. Damit sich eine länderübergreifende Arbeiteroffensive entfalten kann, muss das internationale Industrieproletariat immer besser mit dem internationalen System der Klassenzusammenarbeit fertig werden, vor allem mit Antikommunismus und Sozialchauvinismus." (S. 406-418)