Bangladesch
Preise für Grundnahrungsmittel werden in die Höhe getrieben
In Bangladesch hatte die Wechselwirkung von Weltwirtschaftskrise und Corona-Krise weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen.
Die Wirtschaftskrise traf den Jute-Anbau und -verarbeitung sowie die Textilindustrie (85 Prozehnt des Exports) als Exportgüter. Im ersten Halbjahr 2020 gab es Stornierungen und Exportausfälle im Wert von 2,8 Mrd. Euro. Die Überweisungen der Arbeiter aus Bangladesch aus dem Ausland spielen eine große Rolle. So arbeiten 2.2 Millionen Bangladeschis in den arabischen Ländern in schlecht bezahlten Jobs. Durch ihr Geld konnten die Familien hier leben. Die Landarbeiter verdienen normalerweise ihren Lebensunterhalt für drei Monate während den Ernten in anderen Teilen des Landes. In den Städten stellen sie die informellen Arbeiter, die als Rikscha-Fahrer und Hausangestellte einige Monate ihr Geld verdienen (60 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter kommen aus armen Familien aus den ländlichen Distrikten). Schon vor der Pandemie hungerten über 30 Millionen, jetzt wurden die Preise für Grundnahrungmittel in die Höhe getrieben.
Bangladesh wird regelmäßig von großen Überschwemmungen und Stürmen bedroht. Überlebenswichtig sind die Mangrovenwälder im Golf von Bengalen. Gegen den Bau eines Kohlekraftwerks durch Indien in den Sundabans den geschützern Mangrovenwäldern, gibt es jahrelange Proteste der Umweltbewegung. Die Herrschenden bekämpfen den Einfluss der revolutionärer Kräfte auf die vielfältigen Auseinandersetzungen. Die Communist Party Bangladesh (CPB) und die Socialist Party Bangladesh (beide ICOR-Organisationen) arbeiten in der Linken Demokratischen Allianz eng zusammen und insbesondere die CPB hat Masseneinfluss. Gemeinsame Pressekonferenzen, Forderungen und Kampfaktivitäten stärken die Zusammenarbeit der Arbeiter-, Frauen-, Umwelt- und Volksbewegung in Bangladesch.