Arbeiterkämpfe

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Wer vernichtet Arbeitsplätze bei Daimler?

Nach dem juristischen Begriff der Täter- oder Urheberschaft ist die Frage „Wer vernichtet Arbeitsplätze bei Daimler?“ leicht zu beantworten. Wer Werke schließt, Kollegen kündigt, Leiharbeiter „abmeldet“ oder renitente Arbeiter aus dem Betrieb mobbt, dürfte wohl der Schuldige sein. Zumal wenn er dies bei einer „sehr, sehr robusten Liquidität“ tut (Källenius laut der faschistoiden Betriebsgruppe „Zentrum Automobil“).

Von dw

Die „Zentrum“-Leute denken anders, auch wenn sie Källenius lesen und zitieren. Laut ihrem Rundbrief 91 haben „der politisch-mediale Komplex, die geneigte Öffentlichkeit und große Teile der Zivilgesellschaft, allen voran die großen Gewerkschaften, über Jahre hinweg den Weg bereitet, um dem konventionellen Antrieb den Garaus zu machen.“

 

Wenn der Verbrennungsmotor zunehmend öffentlich in der Kritik steht, dann liegt das also nicht an den Emissionen, ihren negativen gesundheitlichen Folgen, den Abgastoten oder der Begrenztheit der Erdölreserven, sondern an denen, die auf diese Probleme hinweisen. Die Logik des Zentrums macht also vor allem eins: Daimler aus der Kritik nehmen.

 

Wer seine Mülltonne falsch befüllt, eine Kippe auf die Straße wirft oder Altschrott in Wälder schmeißt, muss als Verursacher für seine Fehler haften. Richtig so. Nur bei den großen Monopolkonzernen soll das anders sein. Hier haftet nicht der Verantwortliche, sondern der Ankläger.

 

Dass „Zentrum“ nicht für Umweltschutz kämpft, ist klar. Aber es kämpft auch nicht um die Arbeitsplätze! Am Ende des Rundbriefes 91 heißt es motivierender Weise, dass es fünf nach zwölf sei und: „Für die Kollegen im Unternehmen heißt dies konkret: Raus aus den etablierten Gewerkschaften und rein in alternative Strukturen!!“ Frei nach dem Motto: Wems an den Kragen geht, der kann ja das Hemd ausziehen und wegwerfen.Die Denkweise des „Zentrum“ ist gegen die Belegschaft und gegen die Umwelt gerichtet. Der einzige, den sie außer ihresgleichen in Schutz nehmen, ist der Daimler. Die Daimler-Belegschaften müssen ihren Kampf um jeden Arbeitsplatz im Einklang mit dem notwendigen Umweltschutz führen!