Berlin

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Erfahrungen mit reaktionären Verschwörungstheorien

Liebe Rote-Fahne-Redaktion, ihr habt über "Rote Fahne News" dazu aufgerufen, über Erfahrungen mir reaktionären Verschwörungstheorien zu schreiben.

Korespondenz

Ein Verwandter von mir ist seit mehreren Jahren von „alternativen“ Medien beeinflusst. Vor ein paar Jahren hat er schon öfter von der „Lügenpresse“ gesprochen. Er liest viel auf den „Nachdenkseiten“ und anderen, teilweise auch eher rechten Portalen.

 

Dementsprechend ist er auch jetzt bei der Corona-Pandemie gegen den „Maskenwahn“, wie er es nennt, und schimpft über „diktatorische Maßnahmen“ und ähnliches. Er sympathisiert mit den Hygiene-Demos, auch wenn er selbst noch nicht da war. Er ist politisch interessiert und spürbar auf der Suche nach einer Veränderung oder Verbesserung der Verhältnisse.

 

Meine Erfahrung mit ihm ist, dass es sich lohnt, mit ihm zu reden und sich auseinanderzusetzen. Ich vertrete ihm gegenüber die Ansicht, dass es durchaus OK ist, für oder gegen diverse Dinge zu sein. Man kann auch für und gegen alles mögliche demonstrieren, das ist Teil der Meinungsfreiheit. Ich stelle allerdings klar, dass man auf keinen Fall gemeinsam mit Nazis demonstrieren darf, wie die Lehren aus der Geschichte zeigen. Diese Haltung hat ihn zum Nachdenken gebracht und beeindruckt.

 

Er ist politisch sehr interessiert und auch offen gegenüber Info-Material der MLPD, wie z. B. für die AfD-Broschüre. Ich leite ihm jetzt öfter Artikel von Rote Fahne News zur Corona-Krise weiter. Er liest die Artikel aufmerksam und stimmt ihnen auch zu.

Aufgrund der Erfahrung mit ihm halte ich zwei Dinge für sehr wichtig:

  • Klare Abgrenzung und Verurteilung von Faschisten und von Demos mit Nazi-Beteiligung,
  • Info-Material der MLPD, mit dem eine weitergehende Auseinandersetzung zu aktuellen Themen stattfinden kann.

 

 

Wir bitten die Leserinnen und Leser - auch für die Printausgabe - um weitere Erfahrungsberichte und bedanken uns dafür.