Türkei

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Faschistisches Regime benutzt Erdbeben für Propaganda-Show

Am 30. Oktober fand ein Erdbeben in der östlichen Ägäis mit der Stärke von 6,6 (manche sprechen von 6,9) statt. Izmir wurde am stärksten getroffen und gab es bis jetzt 114 Todesopfer und ca. 900 Verletzte. Auch die griechische Insel Samos war betroffen. Dort kamen zwei Jugendliche ums Leben.

Korrespondenz aus Tübingen

Viele Helfer haben Tag und Nacht versucht, die Verschütteten zu retten. Viele Häuser wurden zerstört und viele sind auch unbewohnbar geworden.

 

Während die Hilfskräfte nach Verschütteten suchten, kam der Land- und Forstwirtschaftsminister, Bekir Pakdemirli, mit seinem Medienapparat nach Izmir, stieg auf ein zusammengefallenes Haus und führte ein Telefonat mit einer verschütteten Frau, die unter dem Haus war, auf dem der Minister stand. Das dauerte so lange, dass die Bevölkerung über die sozialen Medien ihre Empörung zum Ausdruck brachte.

 

Kaum war er abgereist, kam der frühere Ministerpräsident Erdogans zu Besuch. Die Anwohner wurden von den Häusern und von der Straße abgedrängt mit einer Sperre, damit Herr Binali Yildirim ungestört seine Medien-Show abhalten konnte.

 

Jetzt, wo die Suchaktionen gestoppt wurden, empfiehlt der Land- und Forstwirtschaftsminister Pakdemirli den Anwohnern von Izmir, wieder in die Häuser zu gehen, die entweder „wenig“ oder „kaum“ beschädigt sind. Der Diskussionen über die Hilfen oder nach Verantwortlichen wird von Erdogan entgegnet, jetzt sei die Zeit, wo die Leute selber Lösungen suchen und finden müssten. Auch in der Frage Bausubstanz und Sicherheit seien die Bürger selber verantwortlich.