Impfstoff
Neue mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19: Ausdruck der Dialektik der Natur
Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Kooperationspartner Pfizer verkündeten vor wenigen Tagen sehr ermutigende Daten zu ihrem Corona-Impfstoff BNT162b2 hinsichtlich einer sehr guten Verträglichkeit und Wirksamkeit von 90 Prozent. Viele Menschen weltweit hoffen deshalb auf eine baldige Impfung.
Der Charakter und die Entstehung von Viren
Viren sind viel einfacher strukturiert als heutige Zellen mit ihrem komplexen Stoffwechsel, die die wesentliche Einheit und Basis des ganzen Lebens-Systems bilden. Vor der Entwicklung dieser Zellen hatten virusähnliche Organismen mehr Fähigkeiten als die heutigen Viren; sie konnten sich selber fortpflanzen, waren aber einfacher strukturiert. Jene Organismen, die sich effizient reproduzieren konnten, entwickelten sich zu den heutigen Zellen. Jene, die sich nicht effizient reproduzieren konnten, begannen, sich auf diese neuen Zellen zu stürzen, um deren Effizienz in der Reproduktion für sich selbst zu nutzen.
Dabei degenerierten sie und verloren die Fähigkeit, sich selbst zu reproduzieren. Sie entwickelten sich über Jahrmillionen zu dem, was wir heute als Viren kennen. Im Sinne des Gesetzes der Dialektik von der Negation der Negation sind neben den parasitären Viren hochkomplexe Zellen entstanden, an die die Viren gebunden sind. Das Alte wich dem Neuen, das sich auf höherer Stufe organisierte. Das ist Ausdruck davon, dass die Materie in ihrem generellen Charakter in den Lebenssystemen bestrebt ist, die Effektivität des Einsatzes (Energie-, Arbeitsaufwand, Einsatz der Mittel) quasi als Rationalisierung zu erhöhen.
Der bisherige Ansatz in der Impfstoffherstellung
Basierend auf der Wechselwirkung des menschlichen Immunsystems mit krankmachenden (pathogenen) Viren werden als Impfstoffe abgeschwächte ganze Erreger (Masern, Mumps, Röteln) oder inaktivierte, abgetötete Viren (Influenza) oder Teile (Proteine) verwendet (Totimpfstoffe).
Anwendung der Dialektik der Natur zum Impfen mit mRNA-/DNA- und Vektorimpfstoffen
Zu den vielversprechenden Kandidaten eines Impfstoffes gegen Covid-19 gehören mRNA-/DNA- oder Vektorimpfstoffe. Am fortgeschrittensten in der Prüfung eines derartigen Impfstoffs sind das deutsche Unternehmen Biontech (Mainz) mit dem US-Konzern Pfizer, Curevac (Tübingen) und der US-Konzern Moderna. Das Revolutionäre an den neuen Impfstoffen ist, dass die sich zwischen heutigen Viren und Zellen herausgebildete Dialektik genutzt wird, um das Virus zu überlisten.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Impfstoffen wird dem Körper eine genetische Information des Virus gespritzt. Diese enthält gezielt kurze ausgewählte Abschnitte des Erbmaterials des Virus, die lediglich Baupläne für das Oberflächenprotein (Spikeprotein) oder sogar nur für einen Teil davon umfassen (mRNA = Messenger (Boten)-Ribonukleinsäure; DNA = Desoxyribonukleinsäure). Auf diese Weise wird es in den zellulären Apparat weniger Zellen eingeschleust, ohne die Zellen zu schädigen. Der Körper produziert in dem Fall selbst das nicht infektiöse Antigen (Virusprotein). Dieses wird durch die Fresszellen den Immunzellen präsentiert, was die Immunantwort auslöst und zur Bildung schützender T-Zellen und Antikörper führt. Diese eliminieren das ganze Virus gezielt, wenn es zu einer „echten“ Infektion kommt.
mRNA-/DNA- und Vektorviren unterscheiden sich nur in der Art, wie die genetischen Informationen in die Zelle eingeschleust werden. Bei Vektorimpfstoffen wird das Genmaterial in für den Menschen harmlose Vektorviren z.B. das Adenovirus Typ 5 oder das Vacciniavirus eingebaut. mRNA-/-DNA-Impfstoffe benötigen für die Impfung keinen Vektor, sie werden z.B. zur Stabilisierung umhüllt mit bestimmten Lipidstoffen und als kleinste flüssige Fetttröpfchen injiziert.
Vorteile und offene Fragen
Der Vorteil solcher Impfstoffe ist, dass er im Gegensatz zu den Lebend- und Totimpfstoffen sehr schnell in großer Menge produziert werden können. Sie beinhalten auch keine Fremdstoffe aus Produktionszellen (z.B. Hühnereiweiß) und benötigen keine Konservierungsmittel wie Formaldehyd oder Quecksilbersalz. Sie müssen allerdings bei -70°C gehalten werden, was eine entsprechende Logistik erfordert.
Nach bisheriger Erkenntnis baut sich die eingeschleuste RNA nicht dauerhaft in Zellen ein. Von einer gentechnischen Manipulation darf also nicht gesprochen werden, wie das Impfgegner behaupten. Das Impfkonzept wurde bei Tumorimpfstoffen und einem Ebola-Impfstoff erprobt, allerdings gab es noch nie eine Massenanwendung wie bei Covid-19. Eine gründliche klinische Prüfung und langjährige wissenschaftliche Nachverfolgung der Geimpften auf Spätfolgen in einem anonymisierten Zentralregister muss deshalb unbedingt gefordert werden. Bei der Impfstoffentwicklung wird das teilweise momentan frei nach dem Prinzip Hoffnung übergangen. So wurde in Russland jetzt bereits der zweite Impfstoff ohne klinische Phase III zugelassen.
Und: Es wird gegenwärtig weltweit an mehr als 200 Impfstoff-Projekt gearbeitet. Aber häufig behalten die Forscher die Ergebnisse für sich. Andere arbeiten an irgendwelchen Details. Dagegen forderte Stefan Engel, Leiter der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG, berechtigt: "Es müssten die ganzen Kräfte auf einer wissenschaftlichen Grundlage zusammenarbeiten, die systematisch und dialektisch arbeitet." Er weist darauf hin: "Im Sozialismus würden alle Errungenschaften, die es in dieser Gesellschaft gibt, zusammengebracht und es würde gemeinsam geforscht, ohne Konkurrenzgehabe."