Charité Facilitiy Management-GmbH Berlin
Betriebsräte unter fadenscheinigen Vorwänden fristlos gekündigt
Mit zuletzt wochenlangen Warnstreiks, Streikwachen und vielfältigen Protestaktionen in der Stadt kämpfen die CFM-Kollegen und -Kolleginnen seit der Privatisierung der CFM vor 14 Jahren hartnäckig für die Wiedereingliederung in die Charité und die Bezahlung nach dem TVöD.
Die CFM, die Charité und der Berliner rot-rot-grüne Senat als deren Eigner sind massiv unter Druck geraten. Kolleginnen wurden an der U-Bahn abgefangen, um sie zu Streikbrecherarbeiten zu zwingen und mit Entlassung bedroht, wenn sie sich in ver.di organisieren. Die Betriebsgruppe der MLPD bei der Charité schreibt dazu: „Eine knallharte Monopolpolitik dieses pseudolinken Senats, der Berlin zur Nummer 1 und zum 'global player' im weltweiten Gesundheitsmarkt machen will. Auf Kosten der CFM-Belegschaft, aber genauso mit der unerträglichen Steigerung der Ausbeutung des medizinischen Personals, nicht erst seit der Corona Pandemie.“
Und nun das: der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende und ein weiterer BR-Nachrücker wurden fristlos gekündigt; eine dritte Kollegin ist von Kündigung bedroht. Alle drei sind Mitglieder der 4-köpfigen ver.di Tarifkommission.
Völlig an den Haaren herbeigezogen und mit unbewiesenen Anschuldigungen erfolgte zuerst die fristlose Kündigung des stellvertretenden BR-Vorsitzenden. Begründung: Rassismus und sexuelle Belästigung gegenüber einer Kollegin. Kurz danach die fristlose Kündigung auch des BR-Nachrückers der ver.di Liste. Auch ihm wird Rassismus vorgeworfen. Bei einer Ansprache in der Öffentlichkeit hatte er die CFM angeklagt, Werksverträgler als Streikbrecher einzustellen. Auch das sei Rassismus, so die Begründung der CFM, weil die meisten davon Migrationshintergrund haben. Die Betriebsratsmehrheit hat der fristlosen Kündigung zugestimmt.
Hier wird die Wirklichkeit auf den Kopf gestellt. Der tägliche Rassismus, insbesondere die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen der CFM mit jahrelanger Tariflosigkeit, Heuern und Feuern, mit Zeitverträgen, viele davon mit Migrationshintergrund, gehört zum Geschäftsmodell der Charité.
Kollegen äußern sich kämpferisch: (...) „Diesen Angriff auf unsere Gewerkschaft ver.di, die Tarifkommission und die kämpferische Belegschaft lassen wir uns nicht gefallen, wir rufen auf zu bundesweitem Protest und zur Solidarität, auch der Patienten."
Die MLPD Betriebsgruppe ist uneingeschränkt solidarisch und schlägt vor: Die Tarifverhandlungen am 19. November können nur weitergehen unter der Voraussetzung der sofortigen Rücknahme der Kündigungen und einer verbindlichen Erklärung zum Ausschluss jeglicher Maßregelung. Schluss mit dem Mobbing, für ein uneingeschränktes, vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht! Die Verantwortlichen der CFM-Geschäftsführung gehören zur Verantwortung gezogen! Sofortige Rückführung der CFM in die Charité!
Mit einer Unterschriftensammlung sowie einer Spendenaktion für die Entlassenen hat eine Solidaritätskampagne bundesweit und auch im Betrieb begonnen.
Solidaritätserklärungen an den zuständigen ver.di Sekretär; E-Mail: Marco.Pavlik@verdi.de
Spendenkonto: Gotthard Krupp-Boulboulle
IBAN: DE71 1009 0000 5808 0500 07; BIC: BEVODEBB