Unterschriftensammlung
Erfolgreiches Streitgespräch
Wir sammeln vorm REWE in Jena-Winzerla Unterschriften für Wahlzulassung und „Gib Antikommunismus keine Chance!“. Ein Kollege reagiert: „Ich unterschreibe nicht für Stalinisten.“
Ich: „Wir bezeichnen uns nicht als Stalinisten. ‚Stalinist‘ ist doch nur das Totschlagargument, jeden Gedanken an eine Alternative zum Kapitalismus zu unterdrücken.“ Er: „Mir hat schon einmal einer geantwortet: ‚War nicht alles schlecht bei Stalin‘ - So geht das nicht.“
Ich: „Die Sowjetunion hat den entscheidenden Anteil am Sieg über Hitler-Deutschland. Und da war Stalin der Anführer. Die MLPD hat ein differenziertes Urteil zu Stalin. Damals ging es zwischen Sozialismus und Faschismus um Leben und Tod. Diese zugespitzte Situation darf man nie vergessen. Es war richtig gegen Saboteure und Bürokraten vorzugehen. Aber es wurden auch Fehler gemacht bis zu erpressten Geständnissen und Verbrechen. Uns interessiert, wie wir solche Fehler im Kampf um die Sozialismus zukünftig vermeiden – statt den Kapitalismus zum einzig möglichen und Besten aller Systeme zu erklären.“ Er: „Ich bin ja auch kapitalismuskritisch.“
Ich: „Schau Dir den ‚Anti-Stalinismus‘ der Antikommunisten an: Da wird die Inhaftierung von Nazis in Buchenwald nach 1945, die dem Potsdamer Abkommen entsprach, auf eine Stufe gestellt mit dem KZ der Nazis. Und die EU behauptet mit dem ‚Schwarzbuch des Kommunismus‘, das alle Toten des Zweiten Weltkriegs auf das Konto Stalins gehen, weil es ohne ihn keinen Hitler gegeben hätte. Schlimmer kann man die Wirklichkeit nicht verdrehen. Wenn du kapitalismuskritisch bist, dann unterschreibe für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“
Tatsächlich unterschrieb der Kollege im weiteren Verlauf für die Bewegung und die Wahlzulassung!