Hamburg
Lenin: „Staat und Revolution“ mit der Studiengruppe Altona
Seit einem Jahr gibt es dazu l4-tägig unsere öffentliche Studiengruppe. Methode wie immer: 1. Alle lesen den für heute vorgesehenen Textabschnitt; 2. Klärung von Verständnisfragen und Diskussion; 3. Bekanntmachungen über Veranstaltungen und Aktionen, und dann der „Witz des Tages" (von einem Teilnehmer ausgesuchte Witze aus der ehemaligen DDR, vor allem über Bürokratie und Stasi). Warum „Staat und Revolution"? Wir arbeiteten heraus: Nach seinem Beweis, dass der Kapitalismus sich zum Imperialismus mit der Herrschaft des Finanzkapitals entwickelt hat, griff Lenin mit „Staat und Revolution" unmittelbar vor Beginn der Oktoberrevolution führend in das tobende ideologische Vorgefecht ein.
Ohne theoretische Klärung gibt es keine siegreiche Revolution: „Der Kampf um die Befreiung der werktätigen Massen vom Einfluss der Bourgeoisie im Allgemeinen und der imperialistischen Bourgeoisie im Besonderen ist ohne Bekämpfung der opportunistischen Vorurteile in Bezug auf den „Staat“ unmöglich.“ (Lenin, Vorwort zur 1. Auflage1917, Werke Bd. 25, S.396)
Den Massen musste klar werden, wie der Kapitalismus gestürzt und der Sozialismus aufgebaut werden muss. Lenin erbringt unter der Weiterentwicklung der Lehren von Marx und Engels und insbesondere deren Auswertung der Pariser Commune den wissenschaftlichen Nachweis, dass der kapitalistische Staatsapparat und seine Organe nicht in den Sozialismus „überführt" werden können - wie die Opportunisten (wie heute) behaupteten, sondern überwunden und ein neuer Staat errichtet werden muss. Das wiederum lehnten die Anarchisten ab, die jeden Staat (ebenfalls wie heute) ablehnen, eben auch die Diktatur des als herrschende Klasse formierten Proletariats. Jeder Staat ist ein Unterdrückungsinstrument der jeweils herrschenden Klasse. Der proletarische Staat muss als Voraussetzung für sein Absterbens im Kommunismus aufgebaut werden. Die Klärung war (und ist) entscheidend. Nur derjenige kann dementsprechend als Kommunist gelten, der die Diktatur des Proletariats anerkennt. Diese Leitlinie durchzieht die ganze Schrift.
Auf unserem letzten Studienabend fassten wir zusammen: „Uns allen hat es weltanschaulich viel gebracht." Die Studien und Diskussionen halfen, die große Bedeutung der Werke der Klassiker des Marxismus-Leninisrnus zu begreifen, deren Aneignung von uns oft noch unterschätzt wird.
Wir beschlossen, vor dem Studium der nächsten Ausgaben des REVOLUTIONÄREN WEGS zur Krise der bürgerlichen Ideologie und Weiterentwicklung der Lehre von der Denkweise, deren Herausgabe wir erwarten, das Buch „Was ist die Diktatur des Proletariats?“ zu studieren. Dabei handelt es sich um eine 1975 in der „Peking Rundschau“ - also zu Zeiten, als China noch sozialistisch war - veröffentlichte Artikelserie.