Indien
Regierung von Karnataka verbietet den Streik im Toyota Kirloskar-Motorenwerk
Am 17. November hat die Regierung von Karnataka den seit dem 10. November im Motoren Werk von Toyota in Bidadi andauernden Streik verboten. Gleichzeitig wurde nach Gesprächen mit dem Management und Gewerkschaftsvertretern Toyota angewiesen die Aussperrung der Arbeiter zu beenden und den aufgebrochenen Konflikt mit Gesprächen zu lösen.
Ausgangspunkt des von über 3500 Arbeitern unterstützten Streiks war die Suspendierung des Kassierers der Gewerkschaft TKM-EU (Toyota Kirloskar Motor Plant – Employees Union). Dieser hatte vehement im Namen der Kollegen gegen die gestiegene Arbeitshetze protestiert. Zuvor war vom Management die Produktion weiter gesteigert worden. Das ging bis dahin, dass jetzt zwei Kollegen die Arbeit von vorher sechs Kollegen schaffen sollten.
Toilettenpausen wurden fast unmöglich gemacht. Diese unmenschliche Arbeitshetze in Verbindung mit der Suspendierung ihres Wortführers brachte das Fass zum Überlaufen. Die Produktion kam zum Stillstand als die Arbeiter einen rund um die Uhr “dharna” (gewaltloses Sit-In) als Streik gegen die unbestimmte “Entlassung” ihres Gewerkschaftersvertreters aufnahmen. Toyota suspendierte darauf hin am 13. November weitere 39 Gewerkschaftsfunktionäre und reagierte mit der Aussperrung der Arbeiter.
Der berechtigte und konsequente Streik stieß seit einer Woche in Indien und international auf wachsendes Interesse und Solidarität. Die Internationale Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination hat in ihrer Solidaritätsbotschaft an die Streikenden am 13. November geschrieben: “Wir sind solidarisch mit eurem gerechten Kampf gegen die erhöhten Produktionsziele. Es ist unmenschlich, dass unter diesen verschlechterten Arbeitsbedingungen nicht einmal Toilettenpausen für die Arbeiterinnen und Arbeiter möglich sind. Wir prangern die Suspendierung eines Gewerkschafters an, nachdem er seinen Protest dagegen zum Ausdruck gebracht hatte. Die Suspendierung von 39 aktiven Gewerkschaftern nach ihrem breitem Protest, einschließlich eines Sitzstreiks (rund um die Uhr “dharna”) von über 3500 Beschäftigten, ist nicht akzeptabel. Wir fordern die TKM auf, die erklärte Aussperrung unverzüglich zu beenden und alle Beschäftigten wieder einzustellen.”