Gelsenkirchen
AUF-Protest gegen AfD
Klartext sprachen über 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vor der ersten Ratssitzung in Gelsenkirchen am 26. November. Sie nehmen nicht einfach hin, dass die AfD mit einer elfköpfigen Fraktion in den Rat einzieht.
Mitglieder vom Frauenverband Courage und der MLPD reihten sich ein. Das Thema fand interessierte Zuhörer auf dem Platz.
"Die AfD-Ratsmitglieder sind gewählt, da kann man nichts machen?" Diese Meinung teilt Jan Specht, Stadtverordneter des überparteilichen Kommunalwahlbündnisses AUF, nicht. Ihm ist wichtig, aufzuzeigen, dass die bürgerliche Fassade einiger AfD-Mitglieder ihre rassistische Hetze - z. B. im Internet - verdecken soll. Die AfD ist keine „Kleine-Leute-Partei“, sie vertritt im Gegenteil die Interessen der Konzerne und der Wohlhabenden, will die Erbschafts- und Vermögenssteuer abschaffen, ist für staatliche Lohnzuschüsse statt Mindestlohn auf Kosten der Unternehmen.
„Es hat System, wie die AfD mit demagogischen Methoden die Leute verwirrt. Ich habe auch Kritik daran, dass Medienberichte ihnen viel zu oft Platz einräumen und zum Image beitragen, die AfD sei eine normale demokratische Partei. Im Rat am 26. November gab es einen Vorgeschmack, was hier zu erwarten ist.“
Die AfD-Ratsfraktion beantragte eine Schweigeminute für die Opfer des Wiener Terroranschlags. Die meisten Ratsmitglieder lehnten berechtigt eine Instrumentalisierung und Verquickung mit ausländer- und islamfeindlichen Inhalten ab. AUF hatte vor dem Hans-Sachs-Haus eine Gedenkminute für ALLE Opfer faschistischer und rassistischer Gewalt eingelegt.
Dr. Willi Mast zerpflückte die gefährliche Corona-Leugnung, wie sie die AfD verbreitet. Lieder aus dem antifaschistischen Widerstand rundeten die Kundgebung ab. "Wehret den Anfängen!"
Der Protest war ein Auftakt, wachsam und aktiv zu bleiben.